Bahnhofsvorplatz: Bürger wollen Bänke zurück

Die Demontage der Bänke auf dem Bahnhofsvorplatz in der Stadt Salzburg stört viele Bürger. Das kommende Alkoholverbot auf dem Platz wird dagegen po­sitiv bewertet. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Magistrats.

Rund 25.000 Menschen sind täglich auf dem Salzburger Bahnhofsvorplatz unterwegs - etwa, um zum Zug zu kommen oder von Bus zu Bus umzusteigen. Nach der heuer im September abgeschlossenen Umgestaltung des Platzes wollte die Stadt Salzburg aber wissen, wie die Nutzer die Änderungen bewerten und was sich sonst noch auf dem Platz verbessern soll. Deshalb beauftragte der Magistrat die Soziologin Rosemarie Fuchshofer mit einer umfangreichen Sozialraumanalyse, die auch Handlungsempfehlungen enthalten sollte. Mittlerweile wurden von Fuchshofers Team mehr als hundert standardisierte Interviews durchgeführt und ausgewertet.

Bahnhofsvorplatz in der Stadt Salzburg

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Die Zufriedenheit mit dem Bahnhofsvorplatz nach dem Umbau wurde in der Umfrage erhoben

Dabei zeigte sich, dass zwei Drittel der befragten Passanten das geplante Alkoholverbot auf dem Bahnhofsvorplatz befürworten. Juristen des Magistrats arbeiten derzeit die Verordnung aus, die der Gemeinderat im Februar beschließen soll.

Nur wenige Einzelsitzwürfel aus Stein

Die meisten Befragten wünschen sich allerdings wieder mehr Sitzplätze vor dem Bahnhof. Die Bänke wurden im Herbst 2016 abmontiert, um Bettler und Alkoholiker vom Platz möglichst zu vertreiben. Seitdem stehen für Passanten und Reisende auf dem Platz nur einige wenige Steinsitzwürfel für jeweils eine Person zur Verfügung. Viele behelfen sich und setzen sich auf die Steine des in der Platzmitte renovierten Brunnens.

Brunnen am Bahnhofsvorplatz in der Stadt Salzburg

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Mangels Alternativen sitzen viele Passanten auf den Steinen des Brunnens in der Platzmitte

Nach der jüngsten Umfrage will sich Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) jetzt für die Wiederaufstellung der Bänke starkmachen: Das Unbehagen der Passanten rühre von 30 bis 35 Personen her, die permanent die Ordnung stören würden. Sei das Alkoholverbot erst in Kraft, spreche aber nichts mehr dagegen, die Sitzgelegenheiten vor dem Hauptbahnhof wieder aufzustellen, so Hagenauer.

Verbesserungsvorschläge bis Mai

Nach Beendigung der Straßenbefragungen wird die von der Stadt beauftragte Wissenschaftlerin ihre Analyse bis Jahresende abschließen und danach bis zum Mai in Workshops mit den wichtigsten Partnern Verbesserungsvorschläge erarbeiten.

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