Grüne sehen Chancen bei Landtagswahl

Salzburgs Grüne hoffen - trotz des für sie desaströsen Ergebnisses der Nationalratswahl - auf Erfolge bei der Landtagswahl im Frühjahr und auf Umkehrung des Abwärtstrends. Es sei noch genug Zeit, sagt Parteichefin Astrid Rössler.

Landesparteichefin Astrid Rössler wurde Samstagnachmittag mit 95 Prozent der Delegiertenstimmen zur grünen Spitzenkandidatin für die kommende Landtagswahl gewählt.

„Unsere Antworten nachschärfen“

Man müsse die Ursachen der Wahlniederlage aufarbeiten, sagte Rössler in ihrer Rede: „Wir werden es schaffen in einer konstruktiven Art - trotz der Enttäuschung und der Kränkung. Wir sollten nicht in Schulzuweisungen landen, sondern uns die Zeit zum Nachdenken nehmen, uns austauschen und zuhören.“ Es gebe Bereiche, „wo die Grünen ihre Antworten nachschärfen“ müssten, so Rössler - etwa beim „Benennen von Problemen im Zusammenleben der Kulturen oder bei der Integration von Flüchtlingen“.

Astrid Rössler Salzburger Grüne

ORF

Rössler bei ihrer Rede am Samstag

115 Mitglieder der Salzburger Grünen aus allen Landesteilen waren nach Hallein ins Kolpinghaus gekommen. Nun wurden die Wunden geleckt, nach dem Absturz bei der Nationalratswahl auch in Salzburg. Es gebe viel Gesprächsbedarf, sagte Landesgeschäftsführer Rudi Hemetsberger bei der Begrüßung. In Kleingruppen wurde über das aus der Sicht von Grünen katastrophale Wahlergebnis diskutiert. Medien waren dabei nicht erwünscht.

Selbstkritik, indirekte Kritik an ÖVP

Dass Fehler passiert seien, das betonten einige Parteimitglieder schon vor Beginn der Versammlung. „Mit der Trennung von Peter Pilz, mit den Problemen mit der Parteijugend – dann kommt es so weit, das man uns alle abwählt. Es ist eigentlich eine unglaubliche Situation jetzt“, sagte Josef Scheinast, Wirtschaftssprecher der Grünen im Salzburger Landtag.

Eine Frau betonte, der Ausschluss der jungen Grünen sei kommunikativ „ganz schlecht gelaufen“. Das sei mit nicht mehr zu argumentieren oder zu rechtfertigen: „Auch wenn die Statuten das vorgesehen haben.“

„Wir müssen im Land Salzburg mit der vornehmen Zurückhaltung aufhören - unserem Koalitionspartner gegenüber“, so spielte der grüne Gewerkschafter Robert Müllner auf die Zusammenarbeit mit der ÖVP in der Landesregierung an: „Wir machen die Arbeit, und er holt sich die Rosen. Das kann es nicht sein.“ Gemeint war damit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).

Rössler einzige Kandidatin für Parteispitze

In Hallein betonten die Grünen nun neuerlich, die Nationalratswahl sei die eine Sache gewesen, aber die Landtagswahl wäre eine andere. Bis zur kommenden Wahl sei noch genügend Zeit, den Abwärtstrend umzukehren, zeigte sich Landesparteichefin und Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Rössler optimistisch.

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ORF-Redakteur Gerhard Jäger hat sich am Samstag die Landesversammlung der Grünen angesehen und angehört.

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