Immer mehr Salzburger mit Hörproblemen

Immer mehr Salzburger haben mit Hörproblemen zu kämpfen: Das lässt sich aus aktuellen Studien ablesen. Schon zwischen zehn und zwölf Prozent der Bevölkerung leiden daran.

Dabei reichen die Beschwerden vom Tinnitus über Hörsturz bis hin zur Schwerhörigkeit oder sogar komplettem Hörverlust. Betroffen sind vor allem ältere Menschen.

Es ist ein Sausen, Zischen, Pfeifen, Dröhnen oder Klingeln im Ohr, das Viele kennen: Der Tinnitus gilt mittlerweile als Volksskrankheit. Tatsächlich handle es sich beim Tinnitus aber bereits um eine Art von Schwerhörigkeit, sagt der Chef der Salzburger Uni-Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenkrankheiten, Gerd Rasp:

„Den Ohren Ruhepausen gönnen“

„Der Tinnitus ist nicht etwas, was einfach so daherkommt oder eine Modekrankheit. Mehr als 99 Prozent aller Patienten mit Tinnitus haben irgendwo eine Hörminderung. Man könnte sogar so weit gehen, zu sagen: Jeder hat einen Tinnitus, nur hören ihn Viele nicht.“

Hörgerät im Ohr

ORF

Auch in Salzburg leiden immer mehr Menschen unter Hörproblemen

Mit dem weit verbreiteten Vorurteil, dass laute Diskomusik und häufiges Musikhören mit Kopfhörern Schwerhörige heranzüchtet, räumt der Mediziner auf: Wichtig sei aber, den Ohren auch Ruhepausen zu gönnen. Heute seien die Menschen aber generell weniger schädlichen akustischen Reizen ausgesetzt als früher.

„Je älter die Menschen, umso mehr Hörstörungen“

„Unserer derzeitigen Rahmenbedingungen diesbezüglich sind nicht negativ, sondern ganz im Gegenteil: Berufsbedingte Schwerhörigkeiten, die früher sehr häufig waren - etwa in Schlossereien oder Webereien - sind heutzutage kaum mehr zu beobachten“, betont Rasp.

Die häufigste Art der Schwerhörigkeit sei inzwischen die Altersschwerhörigkeit, weil die Menschen älter würden und ihr Gehör nachlasse, ergänzt Rasp. „Je älter die Menschen werden, umso mehr Menschen haben auch Hörstörungen und umso schwerer sind die Hörstörungen.“