Krankenkassen: Salzburg gegen Zusammenlegung

Ein Zusammenlegung der Krankenkassen bringe für die Gesundheitsversorgung gerade am Land große Nachteile. Diese Warnung haben am Montag Salzburger Landespolitiker und Spitzen der Kammern an die Koalitionsverhandler in Wien gerichtet.

Es gebe zu viele Krankenkassen in Österreich - sie sollten am besten auf eine zusammengelegt werden. Diese Forderung ist im Wahlkampf einige Male aufgestellt worden - auch von ÖVP-Chef Sebastian Kurz, der das Krankenkassensystem wörtlich „aufbrechen“ will.

Doch eine Zusammenlegung der Kassen und damit eine zentrale Krankenversicherung in Wien bedeute für Salzburg Nachteile, zeigt sich Salzburgs Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) überzeugt.

Christian Stöckl (ÖVP), Landesfinanzreferent von Salzburg

ORF

Ist gegen die Zusammenlegung von Krankenkassen: Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl

„Ich habe immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass es viel zielorientierter ist, im Bundesland um regionale Lösungen zu kämpfen, als wenn immer alles österreichweit verhandelt werden muss. Da ist es dann immer wieder so, dass die Ideen sehr Wien-lastig eingebracht werden“, argumentiert Stöckl.

Kassenobmann: „Möchten selbst entscheiden“

Auch Gebietskrankenkassen-Obmann Andreas Huss zeigt sich überzeugt, dass die regionalen Bedürfnisse mit einer zentralen Krankenkasse nur schwer zu erfüllen sind. "Wir möchten in Salzburg selbst entscheiden, ob wir zum Beispiel im Lungau einen Kieferorthopäden brauchen oder im Pinzgau einen zusätzlichen Psychotherapeuten. Ich möchte nicht, dass diese Entscheidungen in Zukunft auf Basis irgendeines Zahlenmaterials in Wien

Dass bei den Bestehenden Krankenkassen gespart werden kann und soll, das stehe aber auch für ihn außer Zweifel, betont Huss. Hier könnten die Verwaltungskosten durch eine stärkere Zusammenarbeit um zehn Prozent gesenkt werden, glaubt Huss.

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