34-Jährige wegen Nazi-Postings verurteilt

Am Salzburger Landesgericht ist am Mittwoch eine 34-Jährige wegen Nazi-Postings und Nazi-Nachrichten auf Facebook und WhatsApp zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Die bisher unbescholtene Angeklagte zeigte bei dem Prozess sich zum Teil geständig. Das Urteil des Geschworenengerichtes ist nicht rechtskräftig, wie der Sprecher des Landesgerichtes Salzburg, Peter Egger, erklärte. Der Verteidiger hatte zwar auf Rechtsmittel verzichtet, die Staatsanwältin gab aber keine Erklärung ab.

Halskette mit Hakenkreuz „sexy“ für Freund

Bei einer Hausdurchsuchung wurden einschlägige Gegenstände und Musik-CDs sichergestellt. Der Salzburgerin wurde zur Last gelegt, sie habe die illegalen Facebook-Einträge nicht nur geteilt, sondern einige Postings auch selbst ins Internet gestellt. Sie soll sich mit einem T-Shirt, auf dem die Doppelrune SS abgebildet war, und mit einer Halskette mit Hakenkreuzanhänger dargestellt haben. „Mein damaliger Freund sagte, das sieht sexy aus. Ich wollte ihm imponieren“, rechtfertigte sich die Angeklagte.

Sie habe in einschlägigen Facebook-Gruppen eine Heimat gefunden, sie sei durch ihr Verhalten als Frau anerkannt worden, sagte die Beschuldigte zur vorsitzenden Richterin. „Mein Freund sagte, wenn ich das mit den Postings nicht mache, bin ich ein Verräter“, gab sie dem „Ex“ eine Mitschuld. Dieser habe auch in ihrem Namen gepostet. Sie wisse, das sie einen Fehler gemacht habe, aber das Ausmaß ihres Verhalten sei ihr nicht bewusst gewesen, sagte die 34-Jährige reuevoll. Mittlerweile sei sie umgezogen und habe auch alle einschlägigen Sachen weggeschmissen. Mit der Ideologie des Nationalsozialismus könne sie sich jedenfalls nicht identifizieren, betonte die Frau.

Einschlägiges im „Reichsversand“ bestellt

Den Besitz der einschlägigen Gegenstände - beispielsweise T-Shirts und Briefmarken mit Hitler-Porträts sowie Flaggen mit Reichsadler - gab die Frau zu. Sie habe einiges online über den „Reichsversand“ im Internet „legal“ gekauft. Bekannte hätten gemeint, sie würden solche Dinge jahrelang posten und es sei ihnen bisher nichts passiert: „Sie wurden zweimal auf Facebook gesperrt und haben sich darüber lustig gemacht“, warf die Vorsitzende ein. „Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, aber das Ausmaß war mir nicht bewusst“, sagte die 34-Jährige reuevoll. Die von einem anderen Freund geschenkten Musik-CDs habe sie in einer Kiste auf einen Kasten gestellt und auch keines dieser Lieder verbreitet.