Fall Krenn: Schlamperei-Vorwurf an Ermittler

Die Freundin des getöteten Salzburgers Roland Krenn erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen die ermittelnden Behörden: Im „Salzburg heute“-Interview spricht sie von Ungereimtheiten und wirft Kriminalisten sowie Staatsanwaltschaft Schlamperei vor.

Die 43-jährige Salzburgerin, die zum Schutz ihrer Kinder anonym bleiben will, war von 2011 an mit dem Geschäftsmann Roland Krenn liiert - bis zu dessen Verschwinden im Sommer 2016. Es sei eine oft schwierige, aber trotzdem schöne Beziehung gewesen, sagt die Frau.

Freundin von Roland Krenn im Interview

ORF

Die 43-Jährige kritisiert die Vorgangsweise der Ermittler

„Erst vier Monate nach Verschwinden“ bei Auto

Obwohl mittlerweile drei Beschuldigte wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzen, wirft die 43-Jährige den Ermittlern vor, ihren Hinweisen nicht nachgegangen zu sein: „Es ist Fakt, dass die Polizei erst vier Monate, nachdem er verschwunden ist, auf der Liegenschaft im Burgenland war und dort sein Auto gesehen hat“, sagt sie im Interview. „Dann hat es noch einmal gedauert, bis man endlich ins Auto hineingeschaut hat. Und dabei habe ich in meiner Aussage sofort gesagt: Um diese Zeit - Burgenland.“

Malerkübel vor der Villa von Roland Krenn

ORF

In der Villa Krenns soll im April 2017 ausgemalen worden sein, sagt die Freundin

Zudem war die Frau irritiert, als sie im April 2017 am Haus vorbeikam: „Da ist mir aufgefallen, dass zu einem Zeitpunkt, als der Roland noch als vermisst galt, in der Villa scheinbar sogar Ausmalarbeiten durchgeführt worden sind, weil ich Malerkübel vor der Villa stehen gesehen habe. Ist wirklich am Tatort vor dem Fund der Leiche ausgemalt worden? Behindert das nicht die Ermittlungen?“ Zu diesem Zeitpunkt sei man ja noch von einem Vermisstenfall ausgegangen.

Waffe lag in Schublade - nicht mehr funktionstüchtig

Erst diese Woche - vor zwei Tagen - durfte die einstige Freundin von Roland Krenn seine Villa in Salzburg-Herrnau unter Aufsicht betreten: das erste Mal nach einem Jahr. Vieles fehle, sagt sie - und sie habe einen alarmierenden Fund gemacht: „Erschrocken bin ich im Obergeschoß, wo in einer oberen Schublade eine Waffe gelegen ist - eine vollautomatische angeblich. Ich habe nur ein Foto. Anhand dieses Fotos hat man mir mitgeteilt, dass es sich um eine vollautomatische Langwaffe handelt.“

Sturmgewehr in Schublade

ORF

Das Sturmgewehr in der Schublade sei nicht mehr funktionsfähig, hieß es von der Polizei

Die Salzburgerin zeigte diesen Fund sofort bei der Polizei an. Dort heißt es auf ORF-Anfrage, dass die gefundene Waffe nicht mehr funktionstüchtig gewesen sei - deshalb sei sie in der Villa geblieben. Übrigens: Die drei Verdächtigen, die wegen des Todes von Krenn in Untersuchungshaft sitzen, habe sie nie persönlich kennengelernt, sagt sie dem ORF.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Krenn-Freundin kritisiert Polizei

Die Freundin des getöteten Roland Krenn kritisiert jetzt die Ermittler: Sie wirft ihnen Schlamperei vor.

Polizeisprecher weist Vorwürfe zurück

Die Salzburger Polizei wies die Schlamperei-Vorwürfe der 43-Jährigen zurück. Diese seien „haltlos“, sagt Polizeisprecher Michael Rausch.

Links: