Cola aus der Apotheke

Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetik und Getränke machen mittlerweile gut ein Drittel des Umsatzes in den heimischen Apotheken aus. Ein Salzburger Pharmazeut mischt und verkauft zum Beispiel sein eigenes Cola.

Apotheker Simon Windhager aus der Stadt Salzburg stellt die Cola-Mischung her. Das Rezept dazu stammt aus einem alten Buch: „Die Cola-Rezepturen sind nicht so geheim, wie immer verkauft wird“, sagt der Apotheker. „Ins unserem Cola sind Limette, Orangen, Orangenblüten, Muskatnuss, Koriander und Zimt drinnen.“

Apotheker sieht es „als Genussprodukt“

Das Cola wird direkt in Windhagers Apotheke produziert und auch dort verkauft: „Ich sage nicht, dass es ein gesundes Cola ist, mit dem man gesund wird. Aber es ist definitiv gesünder. Ich sehe es als Genussprodukt.“

Das Cola-Getränk aus der Salzburger Apotheke ist aber grundsätzlich nichts Exotisches - und das liegt nicht nur daran, dass auch Coca-Cola die Erfindung eines Apothekers war. Denn Getränke oder Energydrinks stehen immer öfter in den Regalen der heimischen Pharmazien: „Eine Apotheke ist natürlich in erster Linie eine Apotheke. Aber sie ist in zweiter Linie auch ein Wirtschaftsbetrieb und muss sich in ihrem Sortiment auch an die Bedürfnisse des Kunden anpassen“, sagt Kornelia Seiwald, Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer. „Grundsätzlich ist es aber so - und da kann ich, glaube ich, für alle Salzburger Apotheken sprechen -, dass die Kollegen darauf achten, dass sichere Wirkstoffe drinnen sind und dass man sie wirklich mit gutem Gewissen in der Apotheke verkaufen kann.“

Ernährungsexpertin: „Auf Zuckergehalt achten“

Für Ernährungsexperten wie Maria Benedikt von den Salzburger Landeskliniken spielt vor allem der Zuckergehalt in den Lebensmittelprodukten eine Rolle. Der sollte immer überprüft werden - auch wenn das Produkt in der Apotheke gekauft wird: „Wenn da sekundäre Pflanzenstoffe drinnen sind, kann ich das sehr positiv bewerten“, so Benedikt. „Aber wenn ich dann weiterschaue und sehe, dass da sehr viel Zucker zugesetzt wird oder der Zucker durch Obstsorten kommt, dann muss ich einfach die Menge reduzieren.“

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Cola aus der Apotheke

Lebensmittel und Zusatzprodukte machen für Apotheken einen immer größeren Teil des Geschäfts aus - so wird etwa auch Cola verkauft.

Für die Apothekerkammerpräsidentin Seiwald „liegt es in der Verantwortung des Apothekenbetreibers, dass er schaut, welche Produkte er aufnimmt. Aber Zucker darf natürlich enthalten sein, wenn das Produkt nicht ausdrücklich als zuckerfrei deklariert ist.“ Apotheker Simon Windhager ist jedenfalls von seinem Cola überzeugt - und auf der Suche nach neuen Rezepturen.