Felsstürze: Ältere Schutzbauten werden geprüft

Nach dem riesigen Felssturz auf die Katschbergstraße bei Pfarrwerfen und Hüttau (Pongau) sollen Experten alle älteren Schutzbauten landesweit genauer überprüfen. Das kündigt Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) an.

Bergsturz Felssturz bei Hüttau und Pfarrwerfen Katschbergstraße

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Experten sprechen von großem Glück, dass hier kein Mensch zu Schaden kam

Bei den Überprüfungen soll es in erster Linie um ältere Hangsicherungen gehen. Zwischen Hüttau und Pfarrwerfen wurde auch am Feiertag durchgehend gearbeitet, um die Straßenverbindung wieder freizumachen. Das dürfte noch viele Tage dauern.

Steinschlag droht weiterhin

Ein Bagger räumt hier auch tonnenweise Geröll vom Hang. Fahrer Robert Hettegger betont, weiter oben müsse ein Plateau gebaut werden, damit die Arbeiter eine Basis haben, um den Hang zu stabilisieren: „Ich schaue immer, dass von oben kein Steinschlag kommt. Am besten ist immer ein Loch vor dem Bagger, das die Steine abfangen könnte – und nicht im Bagger landen.“

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Diese „Mure“ ist laut Fachleuten eigentlich ein riesiger Fels- bzw. Bergsturz. Er ist abgegangen, obwohl der Hang gesichert war - die Sicherung dürfte aber durch die Verwitterung gelitten haben. Diese Gefahr bestehe auch bei anderen, schon älteren Hangsicherungen, sagt der für den Straßenbau zuständige Landesrat Hans Mayr (SBG): „Mein Auftrag ist es, dass nun besonders auch die älteren Schutzbauten weiter untersucht werden, ob weitere Hangsicherungen nötig sind.“

Regen deutlich stärker als früher

Zwar wurden Hangsicherungen über Straßen schon immer regelmäßig überprüft. Doch es dürfte in Zukunft deutlich mehr schwere Unwetter geben, so Mayr: „Wie beim Hochwasserschutz müssen zehn- und hundertjährige Ereignisse neu beurteilt werden. Der Regen ist heute wesentlich intensiver als vor 20 oder 30 Jahren.“

Und eine bessere Straßensicherung wird viel Geld kosten: „Dann werden einige Lärmschutzwände und einige andere Sachen nicht gebaut, wenn es um den Schutz der Menschen geht. Wir haben ja Glück gehabt, dass bei den Ereignissen der letzten Woche keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Deren Schutz hat immer Priorität.“

Restrisiko bleibt immer

Bei noch so guter Sicherung bleibe immer ein Restrisiko, betonen Experten. Das könne im besten Fall aber auf ein Tausendstel reduziert werden, betont der Salzburger Landesgeologe Rainer Braunstingl.

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Ältere Schutzbauten im Fokus

ORF-Redakteur Gerhard Jäger hat sich erkundigt, wie das Land Salzburg nun auf den Bergsturz im Pongau reagiert.

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