Butterpreis „explodiert“: Bekommen Bauern auch mehr?

Dass Butter immer teurer werde, und Bauern dennoch weiter wenig Geld für Milch bekämen, sei „Wahnsinn“, sagt Karl Schnell, der für die FPS im Landtag sitzt. Molkereien weisen die Kritik zurück. Man verweist auf globale Entwicklungen.

Butter Milch Molkerei Bayern

Gerald Lehner

Butter war über Jahrzehnte zu Dumpingpreisen auf dem Markt. Das hat sich grundlegend geändert

Wegen der Abkehr vom umstrittenen Palmfett steige weltweit die Nachfrage bei Butter stark, heißt es aus der Wirtschaft. Ein Viertelkilo kostet mittlerweile durchschnittlich 2,20 Euro – fast doppelt so viel wie noch vor ein paar Wochen.

„Der ganz normale Wahnsinn“

Der Landtagsabgeordnete Karl Schnell (FPS) kritisiert, dass gleichzeitig die Bergbauern und andere Landwirte noch immer vergleichsweise wenig Geld für ihre Milch bekämen. Gleichzeitig würden Politik, Molkereien und Lebensmittelhandel den Konsumenten das Geld aus der Tasche ziehen. Diese Preise seien mittlerweile „der ganz normale Wahnsinn“, so Schnell.

Christian Leeb weist als Geschäftsführer der Salzburg Milch die Kritik des Landespolitikers zurück: „Es wurde stark propagiert, dass Palmöl etwas Schlechtes sei. Dass es den Regenwald vernichte. Wir Europäer sind umweltbewusster als Menschen auf anderen Kontinenten. Damit nehmen wir uns das schneller zu Herzen, wenn wir hören, dass irgendwo ein Schaden angerichtet wird. Und dass sind jetzt die Auswirkungen.“

„Fettpreise so hoch wie noch nie“

Der Fettpreis sei in den letzten Monaten „explodiert“, sagt der Milchmanager: „Die Einheit pro Prozent Fett liegt normal bei 3,5 bis 3,8 Cent. Butter hat 82 Prozent, wie man weiß. Also kann man das mit 82 multiplizieren. Und neuerdings sind wir bei 7,2 bis 7,5 Cent pro Fetteinheit. Das hat es bisher überhaupt noch nie gegeben.“

Was sagen Bauern dazu?

Die Salzburg Milch produziert pro Jahr 1.200 Tonnen Butter. Damit sei man im internationalen Vergleich ein kleiner Player auf dem Markt, so Leeb. Bleibt die Frage, ob die Milchbauern auch von den äußerst hohen Butterpreisen profitieren? Molkereimanager Leeb sagt, die Bauern seien nun „happy“.

Fragt man Landwirte, dann klingt das anders. Sie würden nur wenig vom stark gestiegenen Butterpreis profitieren, kritisieren Vertreter der Bauern. Die plötzlich große Nachfrage nach tierischem Fett bedeute für die Bauern keinen plötzlichen Reichtum. Die Gewinne würden andere machen - mehr dazu in salzburg.ORF.at (4.8.2017)