„CSI Salzburg“: Realität hat nichts mit Film zu tun

Toxikologische Gutachten in potentiellen Mordfällen stellen Ermittler und Gerichtsmediziner in Salzburg immer wieder vor Herausforderungen. Aktuell arbeitet das Team an 60 Fällen - mit den TV-Serien hat die reale Arbeit aber nichts zu tun.

Toxikologische Gutachten sollen vor allem klären, wie jemand ums Leben gekommen ist. „In einigen Fällen sind die Todesursachen derzeit noch nicht klar festzustellen. Aus diesem Grund sind die Ergebnisse der gerichtsmedizinischen Gutachten - Obduktion und molekulargenetische Untersuchungen von höchster Bedeutung für unsere weiteren Ermittlungen“, sagte die Sprecherin der Salzburger Staatsanwaltschaft, Barbara Fischer.

Gerichtsmedizin Toxikologische Gutachten CSI

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„CSI Salzburg“: 630 toxikologische Gutachten wurden heuer schon erstellt

Hunderte Analyse-Methoden

Im chemisch-toxikologischen Labor an der Salzburger Gerichtsmedizin arbeitet das Team mit enormen Aufwand an den Fällen. Je komplizierter der Fall, desto länger der Aufwand, sagte Toxikologe Thomas Keller von der Salzburger Gerichtsmedizin. Je mehr Substanzen eine Person genommen hat, desto öfter wendet der Laborant die verschiedensten Methoden an - „und das sind bei uns Hunderte von Methoden.“

Nicht mit TV-Serien vergleichbar

Auch kriminelle Handlungen werden systematisch analysiert. Allerdings geht das nicht so rasch, wie das im Fernsehen dargestellt wird. „Das ist natürlich der Film. Wir haben hier CSI Salzburg live, was Sie schauen ist CSI Miami“, sagte Keller. Es kann Wochen und Monate dauern, bis im echten Leben die Ergebnisse der aktuellen Mord- und Todesfälle vorliegen. Alleine heuer hat das Team der Gerichtsmedizin bereits 630 toxikologische Untersuchungen durchgeführt.

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Toxikologische Gutachten

Aktuell arbeitet das Team der Salzburger Gerichtsmedizin an 60 Fällen - darunter auch potentielle Mordfälle

Drei mögliche Mordfälle werden derzeit untersucht

Derzeit werden an der Salzburger Gerichtsmedizin drei mögliche Mordfälle analysiert. Darunter auch der Fall des Salzburgers Roland Krenn, dessen Leiche Mitte Mai im Haigermoos in Oberösterreich gefunden wurde. Zwei Männer sitzen in Untersuchungshaft. Woran der 63 Jahre alte Geschäftsmann gestorben ist, ist nach wie vor unklar.

Auch im Fall eines 73 Jahre alten Mattseer (Flachgau) Pensionisten, dessen Leichnam in einem Müllcontainer in seiner Garage Mitte Juni gefunden wird, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Mord. Eine deutsche Bekannte des Mannes ist ebenfalls in U-Haft. Und auch bei jener stark verwesten Leiche, die in einem Mehrparteienhaus in Salzburg-Taxham gefunden wurde, wird wegen Mordes. Der Mann dürfte von einem Häftling während eines Freigangs erwürgt worden sein, der Mann ist wieder in Haft.

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