Mozarteum: Heftige Kritik an Universitätsrat

Reiner Schuhenn, Fast-Rektor der Universität Mozarteum in Salzburg, übt jetzt heftige Kritik am Universitätsrat der Hochschule: Dieser habe seine Vorschläge für das Vizerektorat „ohne Angabe von Gründen“ abgelehnt.

Schuhenn, der erst Ende Mai zum Rektor der Hochschule bestellt wurde, hatte am Montag mitgeteilt, dass er dieses Amt nicht annehmen wird. Er habe sich hier nicht anders entscheiden können, so Schuhenn Dienstagvormittag gegenüber dem ORF Salzburg. Denn die Ablehnung seiner Vorschläge für das Vizerektorat habe sich nicht nur gegen ihn selbst, sondern gegen die ganze Universität gewendet.

Seine Vorschläge für das Vizerektorat seien nämlich vom Senat - der Vertretung von Lehrenden, Universitätsangestellten und Studenten - angenommen worden, so Schuhenn. Deshalb ist ihm „völlig unverständlich, warum sich der Universitätsrat ohne Angaben von Gründen gegen die ganze Hochschule, gegen den neuen Rektor und gegen hochangesehene Künstlerinnen und Wissenschafter aus dem Hause verwendet.“

Reiner Schuhenn

APA/Universität Mozarteum Salzburg

Reiner Schuhenn ärgert, dass sich der Universitätsrat „ohne Angaben von Gründen gegen die ganze Hochschule wendet“

Schuhenn vermutet Differenzen in Gremium

Der Universitätsrat setzt sich aus fünf Universitäts-externen Vertretern zusammen. Er ist federführend bei der Suche nach einem neuen Rektor. Schuhenn, der zuvor Rektor in Köln war, vermutet Differenzen innerhalb dieses Gremiums. Schließlich habe bereits die vorige Ausschreibung des Rektors zu keinem Ergebnis geführt. Schuhenn selbst wurde erst im zweiten Anlauf vom Universitätsrat gewählt.

Der lange Streit bei der Suche nach einem neuen Rektor werde dem Ansehen der Universität Mozarteum in jedem Fall Schaden zufügen, so Schuhenn - und das tut ihm leid, „weil es eine wunderbare Hochschule ist. Es ist ein tolles Haus, hat hervorragende Studenten, tolle Kollegen - aber die Verantwortung des Universitätsrates, auch für das Image das Hauses Sorge zu tragen, scheint mir in weiter Ferne.“

Imageschaden für Hochschule

Dass die Vorgänge um die lange erfolglose Rektorssuche das Image der Universität Mozarteum beschädigen, sieht auch Karl Ludwig Vavrovsky, Vorsitzender des Mozarteums-Universitätsrates, so. Er konnte am Dienstag dazu aber nicht im Detail Stellung nehmen.

Karl Ludwig Vavrovsky, Vorsitzender des Unirates am Mozarteum

ORF

Sieht einen Imageschaden für das Mozarteum: Karl Ludwig Vavrovsky

Von einem Imageschaden nach außen, aber nicht nach innen, sprechen wiederum die amtierenden Vizerektoren überzeugt. Man bemühe sich um Schadensbegrenzung, der Universitätsbetrieb funktioniere reibungslos, sagt etwa Sarah Wedl-Wilson, Vizerektorin der Universität Mozarteum.

Vizerektorin: „Haben business as usual“

„Da haben wir ‚business as usual‘. Die Universität leben von ihren Professorinnen und Professoren. Sie sind alle da und arbeiten in der Lehre. Die Studierenden sind unser Hauptfocus. Und ihr Studium leidet nicht, es geht alles hier weiter.“

Sarah Wedl Wilson, Vizerektorin der Universität Mozarteum

ORF

„Haben business as usual“, sagt Vizerektorin Sarah Wedl-Wilson

Die derzeitige Vizerektorin verweist in diesem Zusammenhang auf Erfolge in der rektorlosen Zeit. "Unsere Studierenden haben weiterhin international große Preise gewonnen. Die Universität Mozarteum ist lebendig wie eh und je - auch ohne gewählten Rektor. Für die mittelfristige Weiterentwicklung der Universität braucht man aber trotzdem dringend einen Rektor. Die Welt, in die unsere Absolventen hinausgehen, verändert sich. Und da müssen wir unseren Ruf in der Welt verteidigen.

Entwicklungsplan für Uni muss neu erarbeitet werden

Der Entwicklungsplan für die Uni Mozarteum muss neu erarbeitet werden - dafür benötigt man ebenfalls einen Rektor. Ein solcher wird nun wieder dringend gesucht- die Ausschreibung soll trotz der Sommerferien so rasch wie möglich starten.

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