Kinder vorm Computer: Verbote bringen wenig

Wenn Kinder zuviel Zeit vor dem Computer verbringen, dann bewirken Verbote allein nur wenig. Das ist die wichtigste Erkenntnis einer neuen Studie, die eine Salzburger Wissenschafterin erstellt hat.

Es ist die längste Studie weltweit zur Frage, wie sozial benachteiligte Kinder Medien nutzen. Zwölf Jahre lang hat die Salzburger Kommunikationswissenschaftlerin Ingrid Paus-Hasebrink mit ihrem Team rund 20 Kinder bis ins junge Erwachsenenalter begleitet.

Kinder aus benachteiligten Familien verbringen viel Zeit vor dem Computer - das zeigt nicht nur die jüngste Salzburger Studie. Doch Medien können Kindern und Jugendlichen auch helfen, ihren schwierigen Alltag zu meistern, ist eine weitere Erkenntnis aus der Untersuchung, die Ingrid Paus-Hasebrink mit ihrem Team durchgeführt hat.

„Medien als Gegenentwurf zur Umgebung gesucht“

Kinder und Jugendliche würden Medien gezielt als Gegenentwurf zu ihrer Umgebung aussuchen: Da gehe es um Abbau von Frust oder die Möglichkeit, kleine Erfolgserlebnisse zu haben. Verbote oder Ermahnungen nutzen wenig, um Kinder oder Jugendliche vom Computer wegzubringen, betont Paus-Hasebrink.

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Vielmerh fordert die Wissenschaftlerin ein besseres Netzwerk mit sozialpädagogischer Familienhilfe. Wenn sich die Familie stabilisiert, die Eltern wieder Arbeit bekommen, ein neuer Partner das Vertrauen der Kinder gewinnt oder Jugendliche eine passende Lehrstelle finden, dann werde weniger Zeit vor dem Computer verbracht und die Chancen würden steigen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, schließt Ingrid Paus-Hasebrink aus ihrer Studie.

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