Quereinsteiger am Bauernhof

Auf Salzburgs Bauernhöfen gibt es immer mehr Quereinsteiger, die ihren Beruf und die Landwirtschaft bewusst verbinden wollen. Sie beweisen, dass der Bauernberuf doch noch Zukunft hat - trotz der häufigen Klagen über das Bauernsterben.

In Maria Alm (Pinzgau) mit Blick auf das Steinerne Meer zum Beispiel hat die Kräuterpädagogin Rosi Rainer mit ihrer Familie vor 15 Jahren einen 270 Jahre alten Bauernhof von ihrem Onkel übernommen. „Wir wollten es einfach probieren und schauen, was wir am Bauernhof alles machen können, damit wir auch wirklich etwas machen, was uns eine Freude macht. Wir haben jetzt viele verschiedene Rinder, wir haben Esel und Hühner und mein großes Reich sind die Kräuter. Im Garten und in den umliegenden Wiesen finde ich so viele Wildkräuter, das ist wertvoll“, sagte Rosi Rainer. Die umliegenden Wiesen sind sozusagen ihr Arbeitsplatz, hier pflückt die Pinzgauerin Wildkräuter und verarbeitet und verkauft sie in ihrem Hofladen.

Ergotherapeut und Schafbauer in Mitterberghütten

Quereinsteiger in die Landwirtschaft sind Elisabeth und Robert Hödlmoser im Bischofshofener Ortsteil Mitterberghütten (Pongau). Der Ehemann ist ausgebildeter Ergotherapeut. Vor neun Jahren baute das Paar ein neues Haus, damals stand noch nicht fest, dass die beiden in Zukunft selbst Landwirte sein werden. Den Verwandten gehörte der Bauernhof „Hubmühle“, hier halfen sie mit, wenn Unterstützung gebraucht wurde. „Wir haben uns das sozusagen bei der Oma und dem Onkel angeschaut und vor einem Jahr haben wir beschlossen, den Hof zu übernehmen“, schildert Elisabeth Hödlmoser.

Bei der Übernahme beschlossen die beiden, sich auf Schafzucht zu spezialisieren. „Wir züchten Krainer Steinschafe, eine hoch gefährdete und seltene Nutztierrasse und verarbeiten die Milch zu Schafkäse“, sagt Robert Hödlmoser. Die Produkte verkaufen die beiden am Bauernmarkt in Bischofshofen und künftig auch im eigenen Hofladen.

Baumwart und Pädagogin: Hof ist Lebensqualität

In Faistenau (Flachgau) haben Tanja und Josef Wesenauer den 300 Jahre alten Hof umgebaut. Der Familienvater ist Baumwart. Die Mutter Pädagogin. Beide üben ihre Berufe nach wie vor aus. Den Bauernhof bezeichnen die beiden aber als ihr Leben. „Es ist so, dass uns der Hof alles bietet, was wir in der Freizeit brauchen - wir haben Blumen, wir haben Tiere und Kräuter. Wir machen zum Beispiel Marmelade, Liköre und Kräutersalz selber. Und das ist es, was für uns das Leben hier so qualitativ hochwertig macht“, sagt Tanja Wesenauer.

Beim Umbau des alten Stalls haben die Wesenauers die Essstube mit einem großen Fenster mit dem Ziegenstall verbunden: „Damit wir mit unseren Pinzgauer Ziegen den ganzen Tag in Verbindung sind und die Tiere nicht nur bei der Fütterung sehen“, erklärte Josef Wesenauer.

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Lebensqualität „Bauernhof"
Auf Salzburgs Bauernhöfen gibt es immer mehr Quereinsteiger, die ihren Beruf und die Landwirtschaft bewusst verbinden wollen.