LTE statt EDGE auch in entlegenen Gebieten

In den nächsten eineinhalb Jahren soll auch in ländlichen Gebieten flächendeckend Mobilfunk-Internet per 4G/LTE statt per GSM/EDGE verfügbar sein. Dieser Ausbau sei geplant, sagt A1-Technikvorstand Marcus Grausam.

Außerhalb der dichter bewohnten Gebiete ist die Datenverbindung per Handy im Land Salzburg derzeit oft schlecht. Gerade in gebirgigeren Bereichen steht meist lediglich das alte GSM-Netz mit seinen langsamen EDGE-Datenverbindungen zur Verfügung.

„Letzte Versorgungslücken schließen“

Das soll sich im Land Salzburg in absehbarer Zeit aber ändern, sagt Marcus Grausam, Technik-Vorstand des Netzbetreibers A1: „Im Mobilfunk ist unser Ziel, letzte Versorgungslücken zu schließen - mit dem klaren Anspruch, dass Sie überall dort, wo Sie jetzt GSM-Empfang haben, so in eineinhalb Jahren voll im Internet surfen können.“ Schon jetzt lebten 90 Prozent der Bevölkerung in Gebieten mit 4G/LTE-Versorgung, Grausam: „Es fehlen noch zehn Prozent, die werden in den nächsten Jahren erledigt. Die letzten Prozent sind immer die schwierigen und teuren.“ Wie viel A1 hier investieren muss, wollte Grausam aber nicht sagen.

Handymast auf Bauernhofdach

ORF

Auch in entlegeneren Gebieten soll künftig Internet per 4G/LTE verfügbar sein

Gerade die mobilen Datenanschlüsse wuchsen es in den letzten Jahren stark - vor allem seit Einführung von 4G/LTE. Mit Ende 2016 gab es laut Telekom-Regulator RTR österreichweit 2,9 Millionen Anschlüsse über mobile Datentarife - zum Beispiel für Breitband-Boxen oder Tablets. Dem gegenüber standen Ende 2016 2,5 Millionen „klassische“ Internet-Breitbandanschlüsse per Kabel oder ADSL. Großer Vorteil der Internets per Handynetz ist, dass keine Kosten für Kabelverbindungen anfallen und sie an viel mehr Standorten verfügbar sind, weiß Grausam - auch wenn es auch einen Nachteil gibt: „Sie teilen sich die Bandbreite, die eine Sendestation zur Verfügung stellt, mit allen anderen Kunden, die dort im Internet unterwegs sind.“

Ausbau auch bei Internet per Kabel bzw. Glasfaser

In den nächsten eineinhalb Jahren ist aber auch bei kabelgebundenen Internetanschlüssen ein Ausbau auf dem Land geplant. So sollen Breitband-Kabel auch in entlegenere Ortsteile gelegt werden. Das geht langsamer als beim Handy - schließlich muss hier aufgegraben werden. Dennoch plant A1 einen Glasfaserausbau in 15 Salzburger Gemeinden in den nächsten eineinhalb Jahren - zum Beispiel in Hüttschlag, Hollersbach oder Strobl. Und auch die Salzburg AG will jedes Jahr 10.000 Haushalten zusätzlich schnelles Internet per Kabelnetz anbieten. Das hat sie mit dem Land Salzburg.

„Wir haben uns vorgenommen, bis 2020 einen Vollausbau zu haben“, sagt Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). „Es schaut ganz gut aus, aber wir müssen tatsächlich jede Baustelle nutzen, um dieses Ziel zu erreichen.“ Deshalb soll bei jeder Grabungsarbeit einer Gemeinde auch gleich eine Internet-Leitung mit verlegt werden, heißt es vom Land. Mehr dazu in Breitband-Web weiter ausgebaut (salzburg.ORF.at; 27.6.2017).

Peter-Paul Hahnl, salzburg.ORF.at