Kennzeichen gefälscht: Raser trotzdem gefasst

Auch ein Trick mit seinem Kennzeichen hat einem Motorradraser nichts genützt: Obwohl er aus einem „I“ ein „L“ gemacht hatte, wurde der Mann nach einigen Tagen jetzt ausgeforscht. Er war bei Lend (Pinzgau) einer Motorradstreife davongerast.

Der 29-Jährige aus dem Bezirk Kirchdorf (OÖ) war einer zivilen Motorradstreife der Verkehrspolizei am 18. Juni am frühen Nachmittag auf der Pinzgauer Bundesstraße (B311) aufgefallen: Er war zusammen mit einem zweiten Motorradfahrer mit sehr lauten Maschinen viel zu schnell unterwegs - 152 km/h in einer 100er-Beschränkung.

Der Zivilpolizist wollte die beiden Biker gleich aufhalten - doch diese rasten mit ihren starken Maschinen (an die 190 PS) davon in Richtung Schwarzach (Pongau). Sie ignorierten Blaulicht und Anhaltezeichen des Motorradpolizisten und überholten mehrmals trotz Gegenverkehrs, Sperrlinien und unübersichtlicher Kurven. Um niemanden unnötig zu gefährden, brach der Beamte schließlich die Verfolgung ab. Die Videoüberwachung des Polizeimotorrades hatte die Verfolgung gefilmt.

Längere Ermittlungen notwendig

Doch die Abfrage im Kennzeichenregister zu den beiden Maschinen brachte zunächst kein Ergebnis. Der 29-Jährige wollte einer Verfolgung entgehen, indem er auf dem Kennzeichen das „I“ zu einem „L“ gemacht hatte.

Doch das nützte ihm nichts: Nach mehreren Tagen fand die Landesverkehrsabteilung mit Hilfe der zuständigen Polizeiinspektion in Oberösterreich die Identität eines der beiden Raser heraus. Der 29-Jährige wird jetzt nicht nur wegen seiner zahlreichen Verkehrsübertretungen bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt, sondern auch wegen Urkundenfälschung bei der Staatsanwaltschaft. Die Strafe dürfte hier im vierstelligen Euro-Bereich liegen, erwartet die Verkehrspolizei. Nach dem zweiten Raser wird noch gefahndet - er dürfte ebenfalls sein Kennzeichen abgeändert haben.

Anzeige auch nach Mopedunfall

Wegen Manipulationen an seinem Moped wurde am Mittwoch auch ein 15-Jähriger in Bischofshofen-Mitterberghütten (Pongau) angezeigt: Der Jugendliche war am frühen Nachmittag mit einem Auto zusammengestoßen. Verletzt wurde dabei niemand.

Bei einer Überprüfung des Mopeds auf dem Rollenprüfstand maßen die Polizisten aber eine Höchstgeschwindigkeit von 103 Stundenkilometern. Der 15-Jährige musste Kennzeichen und Zulassungsschein abgeben, er wird bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt.