Geschäft mit Trainingslagern wandelt sich

Das Land Salzburg ist für Sommer-Trainingslager von Fußballclubs sehr beliebt. Doch dieses Geschäft wandelt sich. Die ganz großen Vereine sind kaum mehr zu bekommen. Und auch nach Problemen mit Hooligans ist man vorsichtig geworden.

Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg bezog am Samstag Quartier für sein Trainingslager in Leogang (Pinzgau) - und startete damit die letzte Phase der Vorbereitung auf die Champions-League-Qualifikation. Red Bull ist aber bei Weitem nicht die einzige Mannschaft auf Trainingslager im Land Salzburg.

Der Leoganger Hannes Empl organisiert seit Jahren mit seiner Firma SLFC solche Trainingslager - heuer sind es an die 90, dazu kommen rund 200 Testspiele. Zehn Mitarbeiter beschäftigt Empl dafür fix, im Sommer kommen dazu noch einmal rund 30 Teambetreuer. Die Camps finden in Salzburg, Tirol, Kärnten, Bayern und Norditalien statt.

Fußballer von Red Bull Salzburg im Trainingslager

ORF

Red Bull Salzburg ist seit Samstag in Leogang auf Trainingslager

Chelsea oder Real machen Sommer-Welttourneen

Hinter den ganz großen Namen wie Chelsea und Real Madrid ist der Unternehmer mittlerweile nicht mehr her - die bekomme man auch nur mehr sehr schwer, sagt Empl: „Die ganz großen Mannschaften gehen auf Welttournee nach Amerika, nach Asien - und bekommen dafür richtig viel Geld. Und ich glaube, die Tourismusverbände sind auch nicht mehr bereit, so viel Geld wie früher zu investieren.“

Bei deutschen Bundesligisten wie dem HSV oder Bayer Leverkusen steht das Land Salzburg als Trainingsort hingegen weiter ganz oben auf der Liste. Diese Klubs sind auch gerne gesehen.

„Wollen auch Hooligan-Problematik wegbringen“

Bei anderen Vereinen ist das anders. Empl nimmt nicht mehr jeden für ein Trainingslager: „Man muss sehr wohl ein bisschen auf das politische Geschehen achten. Worauf wir ein Augenmerk haben, ist, dass wir diese Hooligan-Problematik von uns ein bisschen wegbringen. Das wollen wir nicht, weil wir keine Sicherheit garantieren können.“ In den vergangenen Jahren hatte es ja auch in Salzburg Ausschreitungen bei Sommer-Testspielen gegeben - so zum Beispiel bei einem Match zwischen Eintracht Frankfurt und Leeds United im Jahr 2015.

Red Bull Salzburg gilt übrigens als gern gesehen in Leogang. Unkompliziert im Umgang, sagt Hannes Empl, und mittlerweile mit den Gegebenheiten im Pinzgau bestens vertraut. Und auch RB Leipzig wäre heuer wohl wieder zum Training nach Salzburg gekommen - allein es fehlt der Platz: Denn vom 8. bis zum 15. Juli wird in Leogang die Fußball-WM der Ärzte gespielt.

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