IS-Verbindungen: Weiterer Terrorprozess

Am Salzburger Landesgericht muss sich im Juni ein weiterer Terrorverdächtiger wegen mutmaßlicher IS-Verbindungen verantworten. Der 27-Jährige soll mit verhinderten Paris-Attentätern 2015 in Verbindung gestanden sein.

Der 27-jährige Marokkaner Abid T. steht am 19. und 20. Juni wegen Beteiligung am „Islamischen Staat“ (IS) in Salzburg vor Gericht: Er soll 2015 in Salzburg in Kontakt mit zwei IS-Verdächtigen gestanden sein, die als Flüchtlinge auf der so genannten „Balkanroute“ von Griechenland zu dem Attentat im November 2015 nach Paris hätten reisen sollen, aber unterwegs hängenblieben, so die Ermittlungsergebnisse. Diese beiden waren im August 2016 von Salzburg nach Frankreich ausgeliefert worden.

Zwei Helfer verurteilt, dritter im Juni vor Gericht

Der jetzt Angeklagte war nicht der einzige Helfer der beiden mutmaßlichen Terroristen in Salzburg: Am 10. Mai waren deshalb schon ein 26-jähriger Marokkaner und ein 41-jähriger Algerier zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden - mehr dazu in Haftstrafen für mutmaßliche Dschihadisten (salzburg.ORF.at; 10.5.2017). So wie diesen beiden soll auch Abid T. die Weiterreise in Richtung Paris koordiniert und Informationen dafür beschafft haben.

Abid T. konnte bei einer Razzia im Salzburger Flüchtlingscamp im Dezember 2015 zunächst den Behörden entkommen. Er wurde aber im August 2016 in Belgien festgenommen und nach Salzburg ausgeliefert. Ihm wird auch das Verbrechen der kriminellen Organisation vorgeworfen, wie ein Sprecher des Landesgerichtes Salzburg am Montag gegenüber der APA erklärte.

Informationsaustausch in Flüchtlingscamp

In dem Salzburger Flüchtlingscamp soll unter den mutmaßlichen Dschihadisten auch eine SIM-Karte mit - für den IS wichtigen - Telefonnummern ausgetauscht worden sein. Die Daten dienten offenbar als Informationsquelle für kleinere Terrorgruppen, um sich dem Terror-Netzwerk in Frankreich anzuschließen.