Verschleierungsverbot: „Mehr Aufklärung in Arabien!“

Die Bundesregierung müsse arabische Staaten über das Verschleierungsverbot informieren, das der Nationalrat beschlossen hat. Das fordert Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP) aus Zell am See. Er fürchtet um den Ruf seiner Tourismusregion.

In der Region Zell-Kaprun gibt es pro Jahr ca. 300.000 Übernachtungen von arabischen Gästen. Die meisten kommen aus Saudi Arabien und den Emiraten am Persischen Gold. Verschleierte Frauen bestimmen seit Jahren das Ortsbild von Zell am See und Kaprun sowie die Szenerie bei der Bergstation auf dem Gletscher des Kitzsteinhorns. Das ist nun vorbei, denn der Nationalrat hat diese Woche das allgemeine Verschleierungsverbot für ganz Österreich beschlossen.

„Klar machen, dass nicht Gemeinden schuld sind“

Der Zeller Bürgermeister Peter Padourek fordert eine intensive Informationskampagne in den betroffenen Ländern. Ihm geht es vor allem darum, dass die Touristen nicht glauben, die Zeller würden seien allein schuld am neuen Verbot der Burkas und Schleier: „Das Außenministerium sollte mit der Arabischen Liga einen Kontakt aufnehmen und darauf hinweisen, dass es ein neues Bundesgesetz in Österreich gibt. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass das neue Gesetz nicht von einzelnen Gemeinden kommt, und dass es auch vom Bund exekutiert wird. Man sollte die Leute schon auf den Flughäfen aufklären.“

Kontrolle des Verbotes noch nicht fix

Bürgermeister Padourek befürchtet nicht, dass Zell unter dem Verschleierungsverbot leiden wird: „Der arabische Markt im Tourismus ist weltweit wachsend. Hier wird es eine Verlagerung der Märkte geben.“ Wie das beschlossene Verschleierungsverbot konkret umgesetzt und kontrolliert wird, das ist noch nicht fix. Vermutlich ist die Polizei zuständig, sagt der Zeller Bürgermeister. Er hofft, dass Aufklärung hilft. Abmahnungen werde es wohl auch geben, und Geldstrafen hoffentlich nur in Ausnahmefällen.