Video-Stadtchronik für Saalfelden

Für die Fortsetzung der Stadtchronik hat sich Saalfelden (Pinzgau) nicht für ein Buch, sondern für Videos entschieden. In über 100 Interviews erzählen Zeitzeugen ihre Erinnerungen und halten so die jüngere Geschichte lebendig.

In den Köpfen der Zeitzeugen sind die Bilder der Vergangenheit noch präsent. Für die Video-Stadtchronik schildern sie ihre Erinnerung an den Alltag von damals vor der Kamera: „Wenn man schon zu den Zeitzeugen dazugehört, macht das schon ein bisschen stolz“, sagt eine der Interviewten, Lydia Schütter. „Ich mache das gerne - und ich hoffe, dass das jetzt so einigermaßen hinhaut.“

Zeitzeugin bei Interview mit Kamera

ORF

Insgesamt 108 Saalfeldenerinnen und Saalfeldener wurden für das Projekt interviewt

„Alle Lebensbereiche kommen zu Wort“

Für das Projekt zeichnete der Filmemacher Thomas Junker Gespräche mit 108 Saalfeldnerinnen und Saalfeldnern auf. Es seien faszinierende Dokumente über das Leben in Saalfelden, sagt Junker: „Mir gibt es eine große Demut, einen großen Respekt vor der Lebensleistung vieler Menschen - wie einfach sie damals gelebt haben, wie sie mit wenigen Mitteln ihr Leben bestreiten mussten und sehr gut durchgekommen sind. Das hilft auch ein Stück weit, dass wir vielleicht nicht soviel jammern über das, was wir heute haben. Denn damals hatten sie es viel schwieriger, weil sie einfach weniger hatten - und haben trotzdem meistens ein Super-Leben hinbekommen.“

Das Projekt entstand in fachlicher Zusammenarbeit mit dem Saalfeldener Museum Schloss Ritzen. Dessen Leiterin Andrea Dillinger achtete auf die richtige Mischung: „Wir schauen, dass alle Bereiche, alle Ortschaften von Saalfelden vertreten sind, dass sich Frauen und Männer ungefähr die Waage halten und dass alle kulturellen Vereine, alle Lebensbereiche, die Saalfelden ausmachen, zu Wort kommen.“

Screenshot eines Zeitzeugeninterviews in dem Videoarchiv der Stadtgemeinde Saalfelden

ORF

Das Videoarchiv ist per Internet abrufbar

Per Internet abrufbar

Ab nächster Woche sind alle Interviews auf einer eigenen Internetseite abrufbar. Unterstützt wird die Dokumentation von der Stadtgemeinde: „Geschichte ist für jeden Ort immens wichtig - nicht nur für Saalfelden“, sagt Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ). „Es macht einfach immens Spaß, wenn die Jugendlichen in 20 bis 30 Jahren abrufen können: Wie haben die Leute damals gedacht? Wie haben sie ausgeschaut? Was haben sie geredet? Was hat er angehabt?“ Präsentiert wird das Projekt auch als Teil des Salzburger Museumswochendes - am kommenden Sonntag im Museum Schloss Ritzen.

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Video-Stadtchronik für Saalfelden

Die Stadtgemeinde Saalfelden hat jetzt ein Projekt mit Zeitzeugen-Videointerviews gestartet - quasi als Fortsetzung der Stadtchronik.

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