Feuersalamander durch Pilz in Gefahr

Eine gefährliche Pilzkrankheit bedroht die heimischen Feuersalamander. Sollte sich der Pilz in Österreich ausbreiten, erwarten Experten binnen kürzester Zeit ein Aussterben der Tiere. Sie sind verstärkt unter Beobachtung.

In den vergangenen, feuchten Tagen sind die eigentlich nachtaktiven Feuersalamander häufig auch tagsüber zu sehen - so wie zum Beispiel im Aigner Park in der Stadt Salzburg am Fuß des Gaisbergs. Doch Biologen beobachten die Tiere auch so verstärkt: Denn sollte sich der Pilzbefall auf Salzburg und Österreich ausbreiten, wird es den Feuersalamander hierzulande nicht mehr lange geben.

Feuersalamander im Wald

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Feuersalamander sind durch das Regenwetter der letzten Zeit auch verstärkt tagsüber unterwegs

„Das ist eine Hautkrankeit, die 2013 erstmals nachgewiesen und wahrscheinlich aus Asien eingeschleppt wurde“, sagt Amphibienforscher Peter Kaufmann vom Salzburger Haus der Natur. „Die hat in Holland dazu geführt, dass fast alle Feuersalamanderpopulationen binnen weniger Jahre komplett ausgelöscht wurden.“

Labortests von DNA-Abstrichen

In Österreich wurde noch kein Fall des Pilzes mit dem Namen „Feuersalamanderfresser“ festgestellt - sehr wohl aber in Deutschland und Belgien. Um eine etwaige Ausbreitung im Blick behalten zu können, nehmen Wissenschaftler nun DNA-Proben der Tiere: „Wir haben verschiedene Monitoringprojekte österreichweit in Zusammenarbeit mit dem Tiergarten Schnönbrunn, wo wir die Populationen überwachen“, schildert Kaufmann. „Wir nehmen da Hautabstriche von den Tieren und lassen sie im Labor untersuchen. Wir haben in Salzburg heuer schon 50 Proben genommen und wollen insgesamt 100 Proben nehmen.“

Mit freiem Auge ist die Krankheit, die sich in der Haut der Tiere festsetzt, nur für Spezialisten erkennbar: „Sollte der Pilz tatsächlich nachgewiesen werden, haben wir ein Problem“, sagt Kaufmann. „Dann wissen wir nicht, was wir tun können. In Holland konnten sie im Endeffekt nur das Aussterben dieser Art dokumentieren - ohne wirklich was machen zu können. Einzelne Individuen haben sie eingefangen und halten sie im Terrarium. Aber im Freiland ist die Art dort mehr oder weniger ausgestorben.“

Feuersalamander Larven unter Wasser in Teich

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Feuersalamanderlarven brauchen Gewässer, um sich zu entwickeln

Auch durch fehlende Lebensräume gefährdet

Auch ohne die Ausbreitung der Pilzerkrankung steht der Feuersalamander auf der roten Liste der bedrohten Arten und ist streng geschützt: „Bei uns haben wir vor allem das Problem des Lebensraumverlustes“, schildert der Forscher. „Der Feuersalamander braucht naturnahe Buchenmischwälder. In einer Fichtenmonokultur findet er keinen Lebensraum. Er braucht zudem auch Gewässer zur Reproduktion - das sind entweder Bäche oder Quelltümpel. Durch Lebensraumzerstörung, durch Forststraßenbau, durch Gewässerbegradigung verliert er sukzessive an Lebensraum - auch in Österreich und Salzburg.“

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Feuersalamander in Gefahr

Durch eine Pilzerkrankung sind die Feuersalamander auch in Österreich in Gefahr. Biologen beobachten sie deshalb verstärkt.

Was dem Feuersalamander hingegen hilft, ist das regnerische Wetter: Die Weibchen legen die Larven jetzt im Frühjahr ab. Und bei der Nässe kommen die Tiere auch tagsüber aus ihren Verstecken und suchen nach Futter.

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