Gefährliche Forstarbeit: Strenge Kontrollen

Bei Waldarbeiten passieren besonders oft Arbeitsunfälle. Um die Unfallzahlen bei Forstarbeiten zu senken, hat das Salzburger Arbeitsinspektorat jetzt eine Aktion Scharf gestartet und überprüft Forstbetriebe im ganzen Land systematisch.

Waldarbeiten zählen in Sachen Unfallhäufigkeit zu den gefährlichsten Arbeiten, das zeigen aktuelle Statistiken der Rettungskräfte. 2016 wurden allein im Bundesland Salzburg 52 Forstarbeitsunfälle registriert. Wenn ein Baumriese gefällt wird, erbebt der Waldboden. So wiegt etwa eine 100-jährige Fichte gut sechs Tonnen.

Forstarbeiten

ORF

Die Wucht eines großen Baumes, der fällt, ist enorm

Bevor die Kontrolle im Holzschlag beginnen kann, müssen die gefährlichen Arbeiten unterbrochen werden, zeigt ein ORF-Lokalaugenschein am Grünberg in Faistenau. Der Arbeitsinspektor will alles wissen über Arbeiter und Gerät. So muss es etwa für die Aufstellung einer schweren Arbeitsmaschine einen Prüfbericht geben.

Schuhe mit Stahlkappen und Schnittschutz nötig

Nicht nur die Forstseilbahn und die Maschinen werden genau geprüft, sondern auch die persönliche Ausrüstung der Arbeiter, bestätigt Matthias Kreuzberger, Forstarbeiter aus Bischofshofen (Pongau). "Das beginnt bei den Arbeitsschuhen, die über Stahlkappen und einen Schnittschutz verfügen müssen.

Forstarbeiten

ORF

Bei Forstarbeiten müssen zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden

Die Schnittschutzhose verfügt über ein Gewebe. Auch eine feste Arbeitsjacke muss man tragen sowie Handschuhe und einen Helm mit Visier und Gehörschutz. „Zur körperlichen Anstrengung bei unserer Arbeit kommt noch, dass man auch mit den Gedanken immer voll dabei sein muss“, schildert Kreuzberger.

„Unfallraten von mehr als 20 Prozent“

Wie gefährlich die Forstarbeit ist, verdeutlichen dutzende Forstunfälle in den vergangenen Monaten. Sie haben das Arbeitsinspektorat alarmiert und nun zur Kontrolle von mehr als hundert Salzburger Forstbetrieben geführt, bestätigt der Leiter des Arbeitsinspektorats, Ferdinand Loidl. „Forstarbeiten bilden neben dem Hochbau in der Bauwirtschaft die beiden unfallträchtigsten Bereiche. Wir haben da Unfallraten von mehr als 20 Prozent.“ Das heißt 20 von 100 Forstarbeitern haben einen Arbeitsunfall pro Jahr, erklärt Loidl.

Das sieht auch Laurenz Aschauer, Leiter des Bereiches Forsttechnik bei den Bundesforsten, so. „Wenn man so einen großen Baum einmal bei einer Schlägerung fallen gesehen hat, dann wird einem klar, welche Kräfte hier frei werden. Unfälle in der Forstwirtschaft enden nicht selten tödlich. Und so etwas ist das absolute Horrorszenario“, sagt Aschauer. Aus Sicherheitsgründen sollten im Wald an den Bäumen maximal zwei Mann hantieren - mit gebührend Abstand zueinander. Um gefährliche Routine möglichst zu vermeiden, wird zudem täglich gewechselt, wer die Bäume fällt und wer sie anseilt.

Bei Privaten Mängel in neun von zehn Fällen

Im Fall des Bundesforste-Holzschlags in Faistenau gibt es nichts zu beanstanden - von Privatunternehmen sei der Kontrollor allerdings anderes gewohnt, sagt Arbeitsinspektoratsleiter Ferdinand Loidl. „Da mussten wir in letzter Zeit in 90 Prozent aller Fälle dazu auffordern, Mängel zu beseitigen. Die Hauptmängel lagen dabei in mangelnder Qualifikation der Bediensteten, fehlender Unterweisung und mangelhafter persönlicher Schutzausrüstung.“

Forstarbeiten

ORF

Das Arbeitsinspektorat führt derzeit strenge Kontrollen durch

Mit der aktuellen Serie von Forstkontrollen, die auch überraschend durchgeführt werden, will das Arbeitsinspektorat Waldarbeit in Salzburg künftig deutlich sicherer machen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Gefährliche Waldarbeiten: Mehr Kontrollen

Um die Unfallzahlen bei Forstarbeiten zu senken, hat das Salzburger Arbeitsinspektorat jetzt eine Aktion Scharf gestartet und überprüft Forstbetriebe im ganzen Land systematisch.

Links: