Flugretter trainieren für Nachteinsätze
Die neuen Nachtsichtgeräte ermöglichen den Piloten der ÖAMTC-Flugrettung Geländeformen und mögliche Hindernisse auch in der Nacht klar zu erkennen. Diese Woche werden die Salzburger Flugretter auf den 10.000 Euro teuren Geräten geschult.
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Herausforderung auch für langjährige Piloten
Auch für langjährige Piloten ist das eine Herausforderung, sagte Pilot Thomas Brändle vor der Praxis-Einheit: „Es ist aufregend und ich weiß nicht, was auf mich zukommt. Wir haben seit der Früh Theorieschulung gehabt weil es ein absolut neues Metier ist. Es ist eine angespannte Vorfreude auf das Fliegen.“
Mehr als ein Kilogramm wiegt die Nachtsichtbrille, die am Helm befestigt wird. Sie verstärkt das Restlicht, das auch bei Dunkelheit vorhanden ist, und ermöglicht das Sehen so auch bei Einsätzen in der Nacht. Für den Umgang mit dieser Technik muss die Crew trainiert werden, sagt Fluglehrer Michael Umschaden: „Normalerweise hat der Mensch im peripheren Sehen bis zu 200 Grad Gesichtsfeld, durch die Nachtsichtbrillen sind es allerdings nur noch 40 Grad. Wir müssen daher während des Fliegens ständig den Kopf bewegen und die Gegend scannen, damit wir das Gesamtbild wahrnehmen.“
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Dreidimensionales Sehen geht verloren
Die größte Herausforderung sei, dass man durch das Nachtsichtgerät nur ein zweidimensionales Bild habe, ergänzt Umschaden: „Durch das Fehlen des dreidimensionalen Bildes verlieren wir zum Beispiel Höhenschätzung, Geschwindigkeitsschätzung und Entfernungsschätzung.“
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Mehr Sicherheit für Patienten und Piloten
Bereits jetzt werden etwa fünf Prozent der Einsätze am Abend beziehungsweise nach der Dämmerung geflogen. Von den neuen Nachtsichtgeräten profitieren auch die Patienten, sagt Pilot Thomas Brändle: „Der Rückflug kann mit dem Patienten in den Nachtstunden damit sicherer vonstattengehen. Mit dem Patienten vom Einsatzort ins Krankenhaus und dann für die Crew vom Krankenhaus zurück zum Stützpunkt.“
Ein Rund-um-die-Uhr-Betrieb ist derzeit allerdings nicht geplant. Die technischen Voraussetzungen dafür wären zwar gegeben, die Entscheidung liegt allerdings bei der Politik. Über 1.300 Einsätze flogen die vier Piloten und sechs Flugretter des Salzburger Rettungshubschraubers Christophorus 6 im vergangenen Jahr.
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Flugretter trainieren mit Nachtsichtgeräten
ORF-Redakteur Gerald Gundl hat die ÖAMTC-Flugretter bei ihrem Training mit den Nachtsichtgeräten begleitet.
Link:
- Immer mehr Rettungshubschrauber-Einsätze (salzburg.ORF.at; 31.12.2016)