Verfahren gegen falschen Notfall-Sani eingestellt

Das Ermittlungsverfahren gegen einen 54-jährigen Salzburger, der sich im Jänner bei einem Busunfall in Mondsee (OÖ) als falscher Notfall-Sanitäter ausgab, ist eingestellt worden. Zu einer Anklage bei Gericht wird es nicht kommen.

Am 4. Jänner rutschte ein Reisebus in St. Lorenz bei Mondsee von der schneeglatten Fahrbahn und kippte um. Beim Unfall wurden der Lenker und die fünf Fahrgäste verletzt. Während des Rettungseinsatzes tauchte ein Mann in Rot-Kreuz-Uniform auf und bat seine Hilfe an, obwohl er kein Mitglied einer Einsatzorganisation war. Auch auf dem Privatauto des Mannes war ein Blaulicht montiert. Die oberösterreichischen Einsatzkräfte vermuteten, dass der freiwillige Helfer zu den Rot-Kreuz-Kollegen aus Salzburg gehört. Der Salzburger gab nach dem Einsatz ein Fernseh-Interview, das ihn im Nachhinein als falschen Rettungssanitäter entlarvte - mehr dazu in: 54-jähriger Salzburger war falscher Notfall-Sani (salzburg.ORF.at; 05.1.2017)

Kein Verfahren wegen zu geringen Verschuldens

Am Dienstag wurde bekannt, das Ermittlungsverfahren gegen den 54-Jährigen Salzburger wurde wegen zu geringen Verschuldens eingestellt. Zu einer Anklage bei Gericht wird es daher nicht kommen, bestätigte Johannes Beer von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck.

Falscher Notfall-Sanitäter

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Falscher Notfall-Sani: „Ich wollte helfen“

Bei der Einvernahme rechtfertigte sich der Salzburger, dass er nur habe helfen wollen und früher einmal eine Sanitätsausbildung gemacht hat. Verwaltungsrechtlich wird sein Vergehen allerdings wegen zweier Verstöße geahndet, sagte Johannes Beer. „Der Angezeigte muss Strafen bezahlen weil er das Blaulicht verwendet hat ohne einer Bewilligung und andererseits weil er die Rot-Kreuz-Zeichen in der Öffentlichkeit missbräuchlich verwendet hat.“ Der 54-jährige Stadt-Salzburger muss für sein Vergehen vom 4. Jänner insgesamt 1.100 Euro an Verwaltungsstrafe bezahlen.

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