Mauerwerk stürzt vom Mönchsberg

Auf dem Mönchsberg in der Stadt Salzburg hat sich am Donnerstag gegen 13.50 Uhr altes Mauerwerk gelöst und ist über eine Felswand in die Gstättengasse abgestürzt. Zwei Brocken prallten im Bereich der „Humboldt Stubn“ auf Gehsteig und Straße.

Verletzt wurde niemand, auch Informationen über Sachschäden liegen bisher nicht vor. Wie Michael Haybäck, Leiter des Amts für öffentliche Ordnung mitteilte, haben Augenzeugen den Absturz beobachtet und die Einsatzkräfte alarmiert: „Die Straße ist sofort gesperrt worden. Wir haben die Ursache rasch gefunden. Möglicherweise haben Frostbruch, Wind und Starkregen Teile einer historischen Mauersubstanz im Bereich der Aussichtsplattform des Museums der Moderne gelöst.“

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Bergputzer angefordert

Dort gebe es zwar Fangbretter aus Holz, die zwei Brocken dürften aber über die Sperren gerollt sein. „Die Bergputzer haben rasch die losen Teile entfernt und die Absturzstelle mit Planken und Schaltafeln abgesichert“, so Haybäck. Die Gefahr sei rasch gebannt gewesen. Die Straße wurde gegen 14.45 Uhr wieder freigegeben. Wie ein Feuerwehrmann sagte, müsse noch überprüft werden, ob durch die Felsbrocken bei einem der Häuser in der Gasse das Dach beschädigt wurde. Außerdem dürfte die Baubehörde demnächst wohl einen Sanierungsauftrag für die Mauer erteilen.

230 Tote vor 348 Jahren

Seit einem verheerenden Felssturz am 16. Juli 1669, der 230 Menschenleben forderte, werden die Felsen der inneren Stadtberge in Salzburg regelmäßig von losen Steinen und Strauchwerk befreit. Im 19. Jahrhundert bürgerte sich für die Arbeiter der heutige Name des „Bergputzers“ ein. Die Westflanke des Mönchsbergs zwischen dem Neutor und dem Klausentor gilt als besonders brüchig, weil sie stark mit Klüften durchsetzt ist. Seit 1870 ist der Magistrat Salzburg allein für die Betreuung der Stadtbergfelsen zuständig.

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