Sensation: Kraft nun Doppelweltmeister

Stefan Kraft hat Donnerstag als erster österreichischer Skispringer das WM-Double geschafft. Der Salzburger gewann in Lahti nach seinem Sieg vom kleinen Bakken nun auch den Großschanzenbewerb.

Der 23-jährige Pongauer stammt aus Schwarzach, wohnt aber seit einiger Zeit in der Nachbargemeeinde Goldegg. Kraft triumphierte nun erneut vor dem Deutschen Andreas Wellinger, der 1,3 Punkte zurücklag. Bronze holte Piotr Zyla (POL). Krafts österreichische Teamgefährten Michael Hayböck, Manuel Fettner und Markus Schiffner kamen nicht in die Top Ten.

Stefan Kraft wird Doppeltweltmeister in Lahti

APA/Roland Schlager

Auch die Kollegen bejubeln die tolle Leistung des Salzburgers. Er schreibt damit internationale Sportgeschichte

Es war ein Sieg mit Ansage, aber auch ein Erfolg der großen Nervenstärke. Stefan Kraft ging mit nur 0,9 Punkten Vorsprung auf Wellinger in die Entscheidung. Und auch der Fünftplatzierte lag nur drei Punkte hinter dem Salzburger.

„Oben heraus ging es mega-mega-gut“

Im zweiten Durchgang brachte Kraft dann nicht der weiteste, aber insgesamt ein fast perfekter Sprung mit hohen Wertungsnoten die zweite Goldmedaille dieser WM: „Da oben heraus habe ich mir gedacht, es geht mega-mega-gut, den Flug genieße ich jetzt. Dann bin ich doch ein wenig durchgefallen. Und dann war ich doch genau auf der grünen Linie, und ich dachte mir, das muss extrem knapp werden. Ja, es ist ein Wahnsinn.“

Lange Saison mit viel weiterer Spannung

Neben dem Teambewerb am Samstag hat Stefan Kraft heuer auch noch die Chance, als erster Salzburger den Skisprungweltcup zu gewinnen. Eine Woche nach der Weltmeisterschaft geht es in Oslo, Lillehammer, Trondheim und Vikersund mit sechs Wettkämpfen in acht Tagen weiter. Danach folgt noch das Finale der Skiflieger in Planica. Der neue Doppelweltmeister geht mit 80 Punkten Rückstand auf den Polen Kamil Stoch in diese intensive Endphase der Weltcupsaison.

Nun im kleinen Kreis der Größten

Kraft ist seit Donnerstag der erst fünfte Doppelweltmeister seit Einführung des zweiten WM-Wettkampfes im Jahr 1962. Vor ihm war das nur Björn Wirkola (NOR/1966), Gari Napalkow (UdSSR/1970), Hans-Georg Aschenbach (DDR/1974) und Adam Malysz (POL/2003) gelungen - mehr dazu in sport.ORF.at