Sound of Music-Fan US-Botschafter in Wien?

Der Industrielle, Wohltäter, Konzertpianist und bekennende „Sound of Music“-Fan Patrick Park dürfte eigenen Angaben zufolge neuer US-Botschafter in Wien werden. Das habe ihm US-Präsident Donald Trump signalisiert, sagt Park.

Sein Freund Donald Trump habe ihm eine Notiz mit den Worten „Auf zu Deinem nächsten Kapitel, Herr Botschafter“, zugesteckt, sagte Park der Lokalzeitung „Palm Beach Daily News“. Offizielle Bestätigung war keine zu erhalten.

„Besessen von Film um Trapp-Familie“

Park sei „besessen“ von dem Film um die Salzburger Trapp-Familie, schreibt die Zeitung. „Ich habe ihn vielleicht 75 Mal gesehen. Ich kann jedes einzelne Wort und jedes Lied auswendig“, sagte der 63-Jährige der Lokalzeitung. „Ich wollte immer im Haus der Trapps leben.“

Entsprechend wolle er gleich nach seine Ankunft in Österreich nach Salzburg fahren, „um zu schauen, ob das Haus der Trapps zu mieten ist“. Danach wolle er „lernen, Dinge wie Schnitzel und Sachertorte zu lieben“. Leicht wird dieser Plan für Park aber nicht zu verwirklichen sein, denn derzeit wird die Trapp-Villa als Hotel geführt.

Patrick Park (rechts) mit dem neuen US-Präsident Donald Tumpf

www.palmbeachdailynews.com

Patrick Park (rechts) im Bild mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump

Der österreichische Botschafter in Washington, Wolfgang Waldner, sagte der Tageszeitung „Die Presse“ (Montagsausgabe), dass ihm der Name Park genannt worden sei. „Ich hatte noch keinen Kontakt, werde mich aber diese Woche mit ihm in Verbindung setzen“, sagte Waldner. Park will dagegen schon eine Einladung Waldners erhalten haben. „Der österreichische Botschafter in Washington hat gesagt, dass er mit mir essen gehen will“, sagte Park der „Palm Beach Daily News“. „Sie sehen: Ich arbeite schon!“

Filmplakat von "The Sound of Music"

ORF

Patrick Park bezeichnet sich selbst als „besessen“ von „Sound of Music“

Bisherige US-Botschafterin musste Posten verlassen

Die bisherige US-Botschafterin Alexa Wesner hatte wie alle anderen Missionschefs auf Geheiß Trumps pünktlich zu dessen Amtsantritt am 20. Jänner ihren Posten verlassen müssen. Ihr Nachfolger dürfte aber kaum vor dem Sommer nach Wien kommen, muss er doch erst offiziell nominiert werden und dann noch ein Hearing im US-Senat bestehen. Die Sprecherin der US-Botschaft in Wien, Alice Burton, sagte der Austria Presse Agentur (APA) auf Anfrage, dass der künftige US-Botschafter in Wien noch nicht nominiert sei.

US-Präsidenten belohnen traditionell bedeutende Wahlkampfunterstützer mit Botschafterposten. Wesner war eine eifrige Spendensammlerin für den Demokraten Barack Obama. Park scheint im Register der US-Wahlkommission nur als Spender für den Trump-Mitstreiter Rudy Giuliani und den republikanischen Kongressabgeordneten Mark Foley auf. Allerdings könnte der reiche Industriellenerbe über ein „Super-PAC“ gespendet haben, das sind Wahlkampforganisationen, die ihre Financiers nicht offenlegen müssen.

Vermögen von Vater erwirtschaftet

Parks Vermögen war von seinem Vater Raymond erwirtschaftet worden, der seine Karriere als Holzhändler in Oregon begonnen hatte, schreibt die „Presse“. Später entwickelte dieser Immobilienprojekte und sei im Maschinenbau- und Fahrzeugzuliefermarkt tätig gewesen.

Patrick Park lebe seit 1998 in Palm Beach (Florida), wo er vor allem als Veranstalter von Wohltätigkeitsveranstaltungen aktiv sei. So richtet er jährlich den Benefizball des amerikanischen Roten Kreuzes aus, der in Trumps Anwesen Mar-a-Lago stattfindet.

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