Debatte über Schutzmatten bei Schneekanonen

Nach dem Tod einer sechsjährigen Skifahrerin durch den Aufprall auf eine Schneekanone in Tirol warten Liftbetreiber bundesweit auf Ermittlungsergebnisse. Manche befürchten, dass Schutzmatten für mobile Schneekanonen vorgeschrieben werden.

Auch in Salzburg und anderen Bundesländern gibt es zahlreiche mobile Schneekanonen. Sie sind mit Zäunen gesichert, die ebenfalls schnell bewegt werden können. Sollte das aus der Sicht von Gesetzgebern und Behörden nicht mehr reichen, dann wären teure Nachrüstungen nötig.

Alpinpolizei ermittelt

Die bei dem Unfall in Tirol getötete Sechsjährige war Sonntag mit einer Gruppe im Skigebiet von Söll unterwegs. Sie stürzte und prallte mit dem Kopf gegen den Hydranten bzw. Sockel einer mobilen Schneekanone. Müssen solche Geräte künftig wie Liftstützen mit Aufprallmatten abgesichert werden? Wie bei allen tödlichen Unfällen oder schweren Verletzungen in den Bergen ermittelt nun auch im Fall von Söll die Alpinpolizei - im Auftrag der Staatsanwaltschaft.

Kennzeichnung mit Zäunen reicht bisher

Auch die Schneekanone in Tirol war mit einem Absperrzaun gesichert. So schreibe es das Gesetz vor, sagt Ferdinand Eder, Obmann der Salzburger Seilbahnwirtschaft: „Mobile Hindernisse müssen den Wintersportlern rechtzeitig angezeigt werden.“

Die derzeit verwendeten Absperrzäune schützen gar nicht, wenn es zu Kollisionen kommt. Ob diese Lösung auch weiterhin reicht, das müssten nun Gerichte klären, so Eder: „Die mobilen Schneekanonen und andere Geräte werden in Skigebieten von einem Ort zum anderen transportiert, wo sie gerade benötigt werden. Es wäre ein ungeheurer Aufwand, die jetzt auch noch mit zusätzlichen Aufprallmatten und dergleichen auszustatten.“

Für Schneelanzen Matten vorgeschrieben

Bei permanenten Hindernissen wie Liftstützen und Schneelanzen sind die Matten schon lange vorgeschrieben. Auch die Frage, warum solche Hindernisse dem Gesetz nach bisher besser gesichert werden müssen als mobile Geräte, werden sich die Richter wohl stellen müssen.

Link:

• Kind beim Skifahren tot: Untersuchungen laufen (tirol.ORF.at; 30.1.2017)