Georgische Familie bei Abschiebung getrennt

In Bad Gastein (Pongau) sorgt die Abschiebung georgischer Asylwerber für Bestürzung: der Vater und die 13-jährige Tochter wurde nach Georgien zurückgeschickt, die schwerkranke Mutter wurde in die Psychiatrie nach Schwarzach gebracht.

Die Abschiebung passierte am Donnerstag. Die Polizei kam in die Unterkunft der Asylwerber in Bad Hofgastein. Vater, Mutter und Tochter sind seit drei Jahren im Ort bestens integriert, allerdings hat die Behörde den Asylantrag in zweiter Instanz abgelehnt.

„Erschütternd“ und „Menschliche Tragödie“

Die Mutter ist seit Jahren psychisch schwer krank und in psychiatrischer Behandlung. Aber auch das hielt die Beamten nicht davon ab, den Ehemann und die 13-jährige Tochter mitzunehmen und sie in ein Flugzeug nach Georgien zu setzen. Das kritisierte der behandelnde Arzt der kranken Mutter, der St. Johanner Psychiater Markus Masoner: „Man hat die Familie zerrissen und das kommt ein schweren psychischen Verletzung gleich. Für mich ist das vorsätzlich leider geschehen, weil das auch alles bekannt war. Ich weiß schon, dass es da Gesetze gibt - für mich ist die psychische und körperliche Unversehrtheit aber ein Grundrecht und das ist da nicht angewendet worden.“

Auch für den Bad Hofgasteiner Bürgermeister Friedrich Zettinig (ÖVP) und den Vermieter der Familie Martin Höller ist die Trennung der Familie zutiefst tragisch. Das Mädchen geht in Bad Hofgastein in die Schule und „sie spricht sehr, sehr gut Deutsch und hat einen guten Schulerfolg“, sagte Höller.

Abschiebebescheid wurde bestätigt

In einer Stellungnahme teilte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl mit, dass grundsätzlich angestrebt werde, bei Zwangsabschiebungen die Familieneinheit zu bewahren. In diesem Fall habe man sich aber anders entschieden. Der kranken Mutter wurde medizinische Hilfe angeboten. Ihr Abschiebebescheid ist aber vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt worden, sagte eine Behördensprecherin.