Verkehrschaos Pinzgau: Verbesserungen geplant
Die Pinzgauer Bezirkshauptstadt Zell am See ist seit Jahren neben der Stadt Salzburg der Stau-Hotspot im Bundesland. Wartezeiten von einer Stunde bei der Einfahrt sind keine Seltenheit, der Ärger bei Einheimischen und Touristen ist groß. Eine Studie zeigt jetzt: Rund 5.000 Pendler kommen täglich nach Zell am See - ziemlich gleichmäßig aus allen Richtungen. Rund ein Viertel von ihnen sind Schüler, der Rest kommt zur Arbeit in die Bezirkshauptstadt.
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S3 von Salzburg bis nach Zell am See
Ein Teil der Pendler soll jetzt von der Straße auf die Schiene wechseln. Dazu soll mit der Fahrplanumstellung im Dezember 2017 der Pinzgau direkt an die S3 von Freilassing über Salzburg nach Schwarzach angeknüpft werden. Vor allem in der Früh ist ein Halbstundentakt geplant. Die ÖBB werden sich diese Zusatzleistung abkaufen lassen, sagt Verkehrslandesrat Mayr: „Das kostet rund zwei Millionen Euro zusätzlich, das zahlt das Land Salzburg. Das Geld ist da, wir haben budgetmäßig entsprechend vorgesorgt.“
Knapp ein Drittel dieser 5.000 Pendler kommt aus Richtung Schwarzach - manche pendeln mit der Bahn sogar aus dem Tennengau und der Umgebung der Stadt Salzburg nach Zell am See. Für Armin Mühlböck, Autor der Pendlerstudie, war das überraschend.
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Auswirkungen von Touristenverkehr wird untersucht
Das Verkehrschaos in und um Zell am See ist aber nicht nur hausgemacht: Die Auswirkungen des Urlauberverkehrs auf den beinahe täglichen Stau soll demnächst untersucht werden. Die Taktverdichtung beim Zug ist nur ein erster Schritt, sagt Franz Wenger (ÖVP) aus Taxenbach, Sprecher der Pinzgauer Bürgermeister: „Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Lösung der Verkehrsprobleme im Bezirk Pinzgau von einem Maßnahmenbündel abhängen wird. Natürlich wird hier noch entsprechend Arbeit notwendig sein, um auch die Tourismusströme dementsprechend effizient zu lösen.“
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Zell am See: Mittel gegen Verkehrchaos
Mit mehreren Verbesserungen will das Land das Verkehrschaos rund um Zell am See in den Griff bekommen. Karl Kern berichtet.
Entlastungsstraße Richtung Oberpinzgau
Eine Maßnahme soll die geplante Entlastungsstraße entlang des Zeller Flughafens sein. So könnte der Verkehr aus und in den Oberpinzgau direkt in Richtung Bischofshofen gelenkt werden und müsste nicht zum Straßenknoten vor dem Schmittentunnel. 2018 soll der Hochwasserschutz errichtet werden, 2019 dann die Straße, sagt Landesrat Mayr: „Das wird uns runde 14 Millionen Euro kosten. Das müssen wir einfach entsprechend budgetmäßig decken. Die Regierung ist sich einig und will dieses Projekt umsetzen.“
Zusätzlich werden Kreisverkehre an der Pinzgauer Straße (B311) ausgebaut und Kreuzungen wieder in Betrieb genommen. Damit soll sich die Verkehrssituation in den kommenden Jahren bis 2020 merklich verbessern, sagt Mayr: "Ab Sommer 2017 wird es besser im Pinzgau, noch besser ab Sommer 2018 und perfekt ab 2020.“
Links:
- Mehr Züge, Busse gegen Verkehrschaos (salzburg.ORF.at; 2.12.2016)
- Streit um Pinzgauer Verkehrschaos (salzburg.ORF.at; 23.11.2016)
- Öffi-Ausbau soll Stau-Chaos verringern (salzburg.ORF.at; 25.10.2016)
- Verkehr: Hans Mayr kündigt Verbesserung an (salzburg.ORF.at; 24.10.2016)