Einsatzkosten: „Nie ohne Versicherung ins Gebirge“

Sportler sollten dringend prüfen, ob sie eine Bergeversicherung haben – für Pisten, Skitouren und Bergsport generell, raten Experten. Alpinunfälle, Rettungseinsätze und Suchaktionen können sehr teuer werden.

Die große Suchaktion für zwei bei Wettersturz und Schneesturm vermisste Tourengeher am vergangenen Wochenende könnte laut ersten und groben Schätzungen ca. 10.000 Euro kosten. Jährlich nur 24 Euro als Förderbeitrag für die ehrenamtliche Bergrettung zum Beispiel, und alle Einsatzkosten für einen Versicherten und seine Familie im gemeinsamen Haushalt wären gedeckt – bis zu 15.000 Euro inklusive Flugrettung.

Notarzthubschrauber im winterlichen Einsatz.

Gerald Lehner

Rettungshubschrauber über dem Mitterpinzgau

Kostenrisiko oft unterschätzt

Es sei dringend davon abzuraten, zum Winter- und Bergsport ins Gebirge aufzubrechen, wenn man keine Zusatzversicherung hat, sagt Balthasar Laireiter, Landesleiter der Salzburger Bergrettung: „Das gilt auch für alle Pistenskifahrer. Die Beträge für Versicherungen sind gering im Vergleich zu Einsatzkosten, wenn die Lage gefährlich wird. Wir wundern uns oft, wie viele Menschen noch immer ohne diesen Schutz ihre Freizeit und Ferien im Gebirge verbringen. Wir machen seit Jahrzehnten eine intensive Medien- und Aufklärungsarbeit."

Flugrettung: Bis 5.000 Euro pro Pisteneinsatz

Kommt das Team eines Rettungshubschraubers zu einem Unfall, dann wird es für Leute ohne solche Zusatzversicherungen schon teuer - üblicherweise zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Muss die Bergrettung auch noch zu einer längeren Suchaktion ausrücken, steigen die Kosten weiter. Die Bergretter selbst arbeiten ehrenamtlich und kostenlos. Das Geld wird jedoch für Ausbildung und Ausrüstung der Einsatzkräfte verwendet.

Bergretter bei Sucheinsatz im Schneetreiben im Winter vor Almhütten (Genneralm, Osternhorngruppe)

Bergrettung Salzburg

Suchaktion im Schneesturm

"Nie ohne Versicherung ins Gebirge“

Die meisten Versicherungen übernehmen solche Suchaktionen, sagt Regionaldirektor Reinhold Pohn von der Generali: „Es muss kein Unfall und keine Verletzungen vorliegen, auch bei Wetterstürzen und Suchaktionen werden die Kosten der Bergrettung ersetzt.“ Ein Anrufer, der in Sorge die Einsatzkräfte alarmiert - wie bei den Tourengehern in den Osterhornbergen - bekommt keine Rechnung, so Pohn. Versicherungen können aber auch aussteigen, so der Experte: „Das betrifft grobe Fahrlässigkeit oder vorsätzlich herbeigeführte Fälle.“

Abdeckung auch über alpine Vereine

Fast alle Unfall- und Bergeversicherungen decken üblicherweise Kosten bis zu 15.000 Euro ab - allerdings abhängig vom jeweiligen Vertrag. Neben dem Mindestförderbeitrag für die Bergrettung beinhalten auch Mitgliedschaften bei Alpenverein oder Naturfreunden solche Versicherungen.

Gerald Gundl & Gerald Lehner,
ORF Radio Salzburg & salzburg.ORF.at

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