Urlauber gestoppt: Falsche Polizisten verurteilt

Am Landesgericht Salzburg sind am Freitag drei junge Männer zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Sie gaben sich im Pinzgau und Tirol als Polizisten aus, stoppten Urlauberautos und kassierten mehr als 7.000 Euro Strafgelder.

Die drei jungen Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren waren im vergangenen Winter 2015/16 im Pinzgauer Saalachtal und im benachbarte Tirol unterwegs. Immer nachts hielten sie Urlauberautos auf und machten großspurig Kontrollen - Dabei trugen sie Bundesheer-Uniformen. Einer hatte eine Bundesheer-Waffe, ihr Zivilfahrzeug hatte ein Magnetblaulicht am Dach.

70 Autolenker als Opfer, auch Reisebus „kontrolliert“

Die falschen Beamten fragten nach Ausweisen und dem technischen Zustand der Fahrzeuge. Sogar in einem Reisebus kontrollieren sie alle Passagiere.

70 Autolenker fielen den falschen Polizisten zum Opfer. Insgesamt nahmen die drei rund 7.100 Euro Strafgeld ein. Doch ein Skiurlauber aus Tschechien schöpfte Verdachte. Er zeigt die nächtliche Kontrolle bei der echten Polizei an. So kamen die Ermittler dem Trio auf die Schliche. Im Mai wurden der Österreicher und die beiden Bosnier dann ausgeforscht - mehr dazu in Falsche Polizisten schröpften Autofahrer (salzburg.ORF.at; 21.5.2016)

Haftstrafen auf Bewährung bereits rechtskräftig

Am Freitag vor Gericht war nur einer der Angeklagten voll geständig: Es sei bei den falschen Kontrollen nur ums Geld gegangen. Warum die drei auf diese Idee kamen, konnte keiner der Angeklagten verständlich erklären.

Die 7.100-Euro-Beute ist jedenfalls weg. Die Richterin verurteilt einen der falschen Polizisten zu sechs Monaten Haft, den zweiten zu zwölf Monaten und den dritten zu 13 Monaten - allesamt auf Bewährung. Einer muss seinen Beuteanteil von 3.500 Euro zurückzahlen. Die Urteile sind rechtskräftig.

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