Nach Suche: 10.000-Euro-Rechnung an Gerettete

Jene zwei Tourengeher, die von Mittwochabend bis Freitagvormittag in den Osterhornbergen bei Hintersee (Flachgau) vermisst gewesen sind, müssen jetzt mit einer Rechnung von mehr als 10.000 Euro für den Sucheinsatz rechnen.

Freitagvormittag wurden die beiden Tourengeher - ein 31-jähriger Oberösterreicher und ein 32-jähriger Italiener - samt ihrem Hund unverletzt gefunden. Die beiden hatten sich am Mittwoch im schlechten Wetter im Genneralm-Gebiet verirrt und hatten deshalb bis Freitag in einer abgelegenen Hütte ausgeharrt - mehr dazu in Vermisste Tourengeher unverletzt gefunden (salzburg.ORF.at; 6.1.2016).

Bergretter bei Sucheinsatz im Schneetreiben im Winter vor Almhütten (Genneralm, Osternhorngruppe)

Bergrettung Salzburg

Bergretter suchten von Mittwoch bis Freitag stundenlang nach den Vermissten

Stundenlanger Großeinsatz geht ins Geld

Die beiden Vermissten konnten selbst keinen Notruf absetzen, weil in dem beliebten Tourengebiet das Handynetz schlecht ist. Auch eine Handypeilung nach den beiden gab keinen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort. Deshalb suchten insgesamt 47 Bergretter aus der Stadt Salzburg, dem Flachgau und dem Tennengau am Mittwoch bis tief in die Nacht sowie am Donnerstag und Freitag intensiv nach den beiden Männern.

Für den Einsatz der ehrenamtlichen Bergretter werden insgesamt wohl mehr als 10.000 Euro fällig: „Wir haben bei der Bergrettung österreichweit einen einheitlichen Verrechnungssatz. Der beträgt 38 Euro pro Mann pro Stunde“, sagte Peter Gruber von der Bergrettung Salzburg. So betragen die stündlichen Kosten für alle 47 Bergretter 1.746 Euro. Die Rechnung geht an die zwei Geretteten, sagte Gruber: „Das betrifft in dem konkreten Fall diese beiden Herrschaften, die diesen Sucheinsatz ausgelöst haben.“ Der Einsatz der Polizei - diese rückte ja unter anderem am Freitag mit dem Hubschrauber aus - ist hingegen für die Betroffenen kostenlos.

Nur Bergekosten-Versicherung hilft

Die Rechnung von der Bergrettung müssten die beiden Männer selbst bezahlen, sofern sie keine Bergekosten-Versicherung haben. Diese Versicherung ist beispielsweise in einer Alpenvereins- oder Naturfreunde-Mitgliedschaft enthalten und die beiden Männer sind tatsächlich Mitglieder beim Alpenverein. Auch bei Bergrettungsförderern sind für 24 Euro pro Jahr etwaige Bergekosten abgedeckt.

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Saftige Rechnung für Sucheinsatz

Zwei Tourengeher, die nach langer Suchaktion am Freitag unversehrt gefunden wurden, bekommen demnächst eine saftige Rechnung ins Haus.

In Summe stellt die Salzburger Bergrettung jedes Jahr Rechnungen in der Höhe von 350.000 Euro aus. Im Schnitt sind rund 100.000 davon nicht einbringlich - etwa wenn die Rechnung ins Ausland geht und der Gerettete keine Versicherung oder einfach kein Geld hat, um den Einsatz zu bezahlen.

17.000-Euro-Rechnung in Oberösterreich

Auch in Oberösterreich erwartet einen 35-Jährigen eine saftige Rechnung von der Bergrettung: Er stürzte am Großen Pyhrgas ab. Der Großeinsatz kostete 17.000 Euro - mehr dazu in Aufwändige Bergung mit finanziellem Nachspiel (ooe.ORF.at; 10.1.2017).

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