Perchtentreiben im Pongau und Pinzgau

Der Perchtenbrauch in Salzburg wird nach wie vor vielfältig gepflegt und gelebt. In St. Johann im Pongau fand am Freitag der große Pongauer Perchtenlauf mit über 400 Mitwirkenden statt. Auch in Rauris und Golling wird das Perchtentreiben noch groß geschrieben.

In der letzten Rauhnacht zogen die Robenstoaner Perchten durch Golling (Pongau). Mit dabei sind Fetzenperchten, die Habergoaß und die Frau Percht. In Golling tanzen die Perchten um die Familien. Dabei symbolisiert der mystische Tanz die Jahreszeiten Sommer und Winter. Das Perchtenspiel soll die Erde wieder zu neuem Leben erwecken. Im Tanz rivalisieren sich Sommer und Winter solange bis sie sich doch die gleichwertige Bedeutung eingestehen.

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Perchtenbrauch in Salzburg
Der Perchtenbrauch in Salzburg wird nach wir vor vielfältig gepflegt und gelebt. Golling und Rauris sind nur wenige Gemeinden, in denen das Perchtentreiben einzigartig ist.

Schnabelperchten in Rauris prüfen Sauberkeit im Hof

In Rauris (Pinzgau) waren die Schabelperchten mit ihrem einzigartigen Quaken in der letzten Rauhnacht am 5. Dezember unterwegs. Sie kehrten mit ihrem Besen die Stuben in den Bauernhäusern und überprüften dabei die Sauberkeit im Haus und im Hof. Als Gabe geben die Familien den Perchten in Rauris Geld in ihren Schnabel der Masken und einen Schnaps als Stärkung mit auf den Weg. Mehr als 60 Häuser besuchten die Schnabelperchten in Rauris. „Uns ist die Geschichte der Schnabelperchten so erzählt worden, dass wenn es nicht genug sauber war, dann schneiden die Schnabelperchten der Hausfrau den Bauch auf und kehren ihr den Dreck hinein", erzählte Barbara Langreiter aus Rauris."Für den heutigen Tag wird wirklich jeder hinterster Winkel gesaugt und gewischt, die Hausarbeiten, die man im Alltag nicht immer macht, macht man an diesem Tag besonders gründlich“, sagte Caroline Langreiter aus Rauris.

Perchtenbrauchtum

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Pongauer Perchtenlauf mit 400 Mitwirkenden

Die Vielfalft des Salzburger Perchtenbrauchs präsentierte sich auch beim großen Pongauer Perchtenlauf am Freitag in St. Johann. Schaurige Schiachperchten, wilde Hexen und Gestalten aus der Mythologie waren im Pongau mit dabei. „Die Schiachperchten und Hexen treiben das Böse aus und hinten nach kommt die Frau Percht, die das Verbindungsglied zwischen Schön- und Schiachperchten ist und dann kommen die Schönperchten, die Sonne und Fruchtbarkeit ins Land bringen“, schilderte Hans Strobl, Organisator des Pongauer Perchtenlaufs.

Perchtenbrauchtum

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Einzigartig sind im Pongau die Tafelperchten, bei denen nur Männer mitwirken dürfen. Bis zu vier Meter sind die wertvollen Schmuck- und Spiegelkappen hoch und wegen der Größe und Schwere der Kappen tanzen die Pongauer Perchten langsam und feierlich. Am Ende des Pongauer Perchtenlaufs wünschen die St. Johanner Perchten „einen Fied, an Gsund und an Reim“.