Tennengau erhält Primär-Versorgungszentrum

Im Tennengau soll im kommenden Jahr ein neues Primär-Versorgungsnetzwerk in Betrieb gehen. Ärzte, Apotheken, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten in der Region sollen ihre Dienstzeiten aufeinander abstimmen.

Weil in den kommenden Jahren viele Hausärzte in Pension gehen werden, sind auch in Salzburg neue Konzepte dringend notwendig. Für viele Mediziner ist der Begriff eines „Primärversorgungzentrums“ ein Reizwort. Mitte Dezember haben Ärzte in ganz Österreich einen Protesttag abgehalten, weil sie fürchten, dass Ärztezentren in Zukunft politisch forciert werden und Hausärzte ins Hintertreffen geraten könnten.

In Salzburg gibt es allerdings bereits ein fertiges Konzept für ein Primärversorgungsnetzwerk. Es sei dies das österreichweit erste, sagt der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse, Andreas Huss. „Es geht zum Beispiel darum, dass ein Patient nicht um vier Uhr nachmittags vor einer verschlossenen Praxis steht und nicht weiß, wie er zu ärztlicher Hilfe kommt. Vielmehr soll dieser Patient die Gewissheit haben, wo er ersatzweise hingehen kann und wer ihm weiterhilft, wenn sein Hausarzt zu einer bestimmten Tageszeit nicht anwesend ist“, erläutert Huss.

Gruppenpraxen in Abtenau, Kuchl und Hallein-Rif

Wichtige Säulen im Konzept für den Tennengau sind drei Gruppenpraxen in Abtenau, Kuchl und Hallein-Rif. Die Ärzte, Apotheken, Physio- und Psychotherapeuten sollen jetzt ihre Dienste aufeinander abstimmen. Auch das Spital in Hallein werde eingebunden, sagt Krankenkassen-Obmann Andreas Huss.

Die Patienten werden im Internet und in den Ordinationen informiert, wer wann erreichbar ist. Im Lauf des Jahres 2017 soll das Netzwerk funktionieren.