Gefälschte Potenztabletten: 18 Monate bedingt

Im Prozess rund um gefälschte Potenztabletten sind die beiden Hauptbeschuldigten vom Vorwurf des schweren Betrugs freigesprochen worden. Einer von ihnen erhielt allerdings 18 Monate bedingt wegen betrügerischer Krida.

Die zwei Hauptbeschuldigten, ein 54-jähriger Geschäftsmann und sein 28-jähriger Sohn wurden vom Vorwurf des schweren, gewerbsmäßigen Betruges im Rahmen einer kriminellen Vereinigung freigesprochen. Der 54-Jähriger erhielt allerdings 18 Monate bedingte Haft. Die am Montag gefällten Urteile des Schöffensenates sind bereits rechtskräftig, wie Gerichtssprecherin Martina Pfarrkirchner gegenüber der APA erklärte. Die Freisprüche wurden mangels ausreichender Beweise im Zweifel gefällt.

Bereits am 26. September 2016 wurde in dem fortgesetzten Prozess die Ehefrau des Geschäftsmannes rechtskräftig freigesprochen - mehr dazu in: Gefälschte Potenzpillen: Ein Freispruch (salzburg.ORF.at; 29.9.2016). Ein gleichaltriger, vorbestrafter Freund des Mannes wurde damals hingegen wegen Betruges verurteilt, er erhielt aber keine Zusatzstrafe mehr - mehr dazu in: Prozess: Großbetrug mit Potenzmitteln? (salzburg.ORF.at; 19.9.2016)

Anklage: Zwei Millionen Euro Schaden

Die beiden Angeklagten hatten zu Prozessbeginn am 19. September 2016 ihre Unschuld beteuert. Sie sollen laut Anklage von 2009 bis 2011 einen rund zwei Millionen Euro hohen Schaden als Mitglieder der international agierenden „Pillendienst-Bande“ verursacht haben. Dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft Salzburg zufolge sind in Asien illegal hergestellte und nach Europa geschmuggelte Produkte im Internet-Versandhandel den „ahnungslosen Käufern“ als Originalmedikamente Viagra, Cialis und Levitra angeboten worden. Ein eigenes Online-Bezahlsystem habe dem Kunden eine diskrete Abwicklung versprochen, hieß es. Die gefälschten Pillen wurden per Post verschickt.