Kein Notarzt im Tennengau: Neuerlich Kritik
ORF
Im Krankenhaus Hallein steht seit geraumer Zeit kein Notarzt-Einsatzfahrzeug. Gibt es einen medizinischen Notfall, kommt ein Arzt aus dem Landes- oder Unfallkrankenhaus in der Stadt Salzburg. Das kann aber dauern: von der Landeshauptstadt bis in den am weitesten entfernten Tennengauer Ort - Annaberg-Lungötz - dauert die Fahrt beinahe eine Stunde.
Diese Anfahrtszeit sei zu lange, kritisiert Lukas Essl von der FPS. Ein Notarztwagen in Hallein wäre auch keine Konkurrenz zu dem in der Stadt Salzburg, sondern eine Unterstützung für niedergelassene Ärzte und mehr Sicherheit für Tennengauer Patienten. Auch die Nähe zur Autobahn würde einen Notarzt rechtfertigen. Diese Forderung nach einem Notarzt in Hallein gibt es schon seit längerem - mehr dazu in Notärzte: „Tennengau benachteiligt“ (salzburg.ORF.at; 22.4.2016).
Stöckl: Einsatzzahlen und Kosten in keinem Verhältnis
Doch für Landesgesundheitsreferent Stöckl bringt ein Notarztwagen in Hallein aber „keine einsatzorganisatorischen Vorteile“. Das schreibt er in einer Anfragebeantwortung an die FPS. Den Halleiner Notarzt habe es schon vor etwa zehn Jahren gegeben. Einsatzzahlen und Personalkosten seien aber in keinem Verhältnis gewesen, so Stöckl.
In Salzburg gibt es vier fixe Notarzt-Standorte: In Zell am See (Pinzgau), Schwarzach (Pongau), Tamsweg (Lungau) und in der Stadt Salzburg. Im Gasteiner Tal und Radstadt (beide Pongau) gibt es einen Notarzt-ähnlichen Hausarzt-Einsatzplan. Und auch für den Oberpinzgau mit seinen nicht ganz 30.000 Einwohnern soll mit 1. Jänner ein Notarztstützpunkt im Krankenhaus Mittersill entstehen.