Irischer Teamgeist „ist extrem“

Vor dem WM-Qualifikationsspiel Österreich gegen Irland Samstagabend warnt Salzburg fußballerischer Irland-Export Lukas Schubert vor dem irischen Nationalteam. Denn das habe einen Teamgeist, der „extrem“ sei.

Lukas Schubert aus Oberndorf (Flachgau), Ex-Profi des SV Grödig, lernte dieses Jahr den Fußball in Irland genau kennen. Er war bei Derry City in der irischen Premier Division unter Vertrag und fiebert jetzt in Salzburg dem Qualifikationsduell entgegen.

Schubert warnt vor den Stärken des irischen Teams: „Die werden sehr kompakt und geschlossen auftreten und versuchen, hinauszukontern. Sie haben ein paar Verletzungsprobleme - gleich wie wir. Aber ich erwarte ein spannendes Spiel.“ Irland kommt ja ohne Niederlage in der WM-Qualifikation nach Wien, hat auf die Österreicher schon drei Punkte Vorsprung und will diesen Vorsprung halten.

Lukas Schubert im Dress von Derry City

Schubert

Lukas Schubert spielte heuer in der irischen Premier Division

„Spirit ist eine Stufe über Österreich“

In Irland genießt die Nationalmannschaft einen besonderen Status, weiß Lukas Schubert: „Die sind alle irrsinnig stolz. Da ist die Liga noch ein bisschen das Stiefkind. Da gibt es zum Beispiel Kampagnen ‚support your local club‘, weil alle einen Lieblingsklub haben. Die haben einen extremen Spirit. Ich finde den Spirit, den die österreichische Mannschaft hat, schon gut. Aber die Iren sind da noch einmal eine Stufe drüber. Die halten so zusammen. Das ist schon beeindruckend.“

Comeback nach schwerer Krankheit

Für Lukas Schubert persönlich ist Irland eine wichtige Station: Der 27-jährige ehemalige Grödig-Profi musste fast zwei Jahre wegen einer Herzmuskelentzündung pausieren und schaffte trotz vieler Rückschläge das Comeback. Das Jahr in Irland war für Schubert deshalb ein ganz Besonderes. Sportlich etablierte sich der Sohn des Musikers Stefan Schubert bei Derry City, kam auf 15 Einsätze und erzielte drei Tore. Seine Mannschaft beendete die Ganzjahres-Meisterschaft auf Platz drei der Premier Division.

Aber auch für Schubert persönlich war das Jahr auf der Insel reich an Eindrücken und Erfahrungen: „Die irische Bevölkerung ist sehr offen, nett und hilfsbereit, obwohl sie dort im Norden, wo ich bin, nicht viel haben. Die haben sich so eine innerliche Freude bewahrt, die machen sich immer einen Spaß. Da gehen auch ältere Leute viel mehr fort. Die Lebensfreude ist viel höher als in Österreich, würde ich sagen - obwohl das Wetter viel schlechter ist.“

Weiteres Jahr in Irland möglich

Gut möglich, dass Lukas Schubert das Angebot von Derry City annimmt und auch nächstes Jahr in Irland spielt. Bis zur Entscheidung hält er sich in Salzburg fit und wird sich auch anderen Angeboten nicht verschließen - denn der Verdienst in der irischen Liga ist bescheiden. Der Maximalverdienst bei Derry City liegt bei umgerechnet 420 Euro pro Woche. Doch das Geld ist für Lukas Schubert nicht der entscheidende Faktor. Nach seiner schweren Herzerkrankung ist der 27-Jährige froh, seiner Leidenschaft nachzugehen und neue Erfahrungen - vor allem im Ausland - zu sammeln.