Erotikhändler bisher größte Firmenpleite

Die Zahl der Firmenpleiten in Salzburg ist heuer bisher um 17 Prozent gestiegen - der zweithöchste Anstieg österreichweit. Die größte Insolvenz bisher betraf den Erotikhändler „Secret Factory“ mit Sitz in Bergheim (Flachgau).

Der Erotikhändler, der unter anderem die „Seven Sins“-Sexshops betreibt, schlitterte Ende August neuerlich in die Pleite. 35 Filialen und 130 Mitarbeiter waren betroffen. Secret Factory - Nachfolgerin der Beate-Uhse-Vertriebsgesellschaft in Österreich - war bereits seit dem Jahr 2014 in einem Sanierungsverfahren. Heuer Ende August betrug die Überschuldung aber dennoch 1,4 Millionen Euro.

Insgesamt schlitterten zwischen Jänner und Ende Oktober 2016 schon 324 Salzburger Firmen in die Zahlungsunfähigkeit - um 47 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch in der Abrechnung für das gesamte Jahr 2016 dürfte ein deutliches Plus bei den Firmenpleiten stehen - eine Trendwende: Denn in den letzten Jahren sank die Zahl der Unternehmenspleiten in Salzburg kontinuierlich.

Fehler von Unternehmern Hauptgrund für Pleiten

Der Grund für die Insolvenzen liegt für Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform „vor allem im mangelnden kaufmännischen Verständnis der Unternehmer. Es ist vielfach noch so, dass die Buchhaltung in der sprichwörtlichen Schuhschachtel stattfindet.“

Unternehmer wollten produzieren und verkaufen, kümmerten sich aber „viel zu wenig um ihr Risikomanagement, um das Rechnungswesen, um die Buchhaltung“, sagt Weinhofer. „Es fehlt oft das Verständnis, dass das Geschäft erst dann abgeschlossen ist, wenn das Geld am Konto liegt. Es ist zu wenig, einfach nur Verträge abzuschließen, zu liefern und zu leisten.“ Österreichweit rechnet die Creditreform heuer mit 5.600 Firmeninsolvenzen.

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