Salzburger Waldrappe in Toskana abgeschossen

Innerhalb von nur acht Tagen haben Wilderer in Italien gleich zwei Exemplare der vom Aussterben bedrohten Waldrappe abgeschossen. Seit Jahren versuchen Tierfreunde, die einst in Salzburg heimischen Vögel wieder anzusiedeln.

Seit etwa zehn Jahren starten Waldrappe aus Österreich alljährlich in ihr toskanisches Winterquartier. Angeleitet werden sie dabei von Ultraleichtflugzeugen. Laut italienischen Medien wurde nun der Kadaver eines der in Salzburg gestarteten Vögel in der Provinz Vicenza (Venetien) gefunden. Erst vor einer Woche wurde in Grossetto (Toskana) ein weiterer Abschuss gemeldet.

Vor einem Monat wurde ein italienischer Jäger wegen der Tötung zweier Waldrappe zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt. Ihm wurde außerdem die Jagdlizenz entzogen. Diese Abschüsse beeinträchtigen ernsthaft die Bemühungen zur neuerlichen Ansiedlung der Vogelart, sagt Johannes Fritz vom Waldrappteam gegenüber italienischen Medien.

Waldrapp mit markantem Schnabel und Kopfschmuck

ORF

Waldrapp mit markantem Schnabel und Kopfschmuck

„Hochgradig gefährdet“

Bis ins 16. Jahrhundert waren Waldrappe in den Felswänden der Salzburger Stadtberge heimisch. Seit Ende der 1990er Jahre versuchen Forscher, die Vogelart im Almtal (Oberösterreich) wieder anzusiedeln. Dabei werden ihnen mittels Leichtflugzeugen alte Zugvogelrouten beigebracht. Auf der Liste bedrohter Tierarten sind Waldrappe als „hochgradig gefährdet“ eingestuft - mehr dazu in Waldrappe mit Flugzeugen in den Süden geleitet (salzburg.ORF.at; 25.8.2014).