Gemischte Reaktionen zu Busspuren-Ausbau

Von zufrieden bis entsetzt reichen die Reaktionen auf den jüngsten Busspuren-Vorstoß in der Stadt Salzburg. Nachdem diese Woche der Verkehr in der Landeshauptstadt zwei Mal komplett zusammenbrach, will Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) mehr Busspuren.

Busspuren gelten in der Stadt Salzburg mindestens seit den 1980er Jahren als Allheilmittel im Kampf gegen den Stau. Wirklich geringer wurde dieser durch die Busspuren zwar nicht, dennoch lautet das Patentrezept nach den Megastaus in dieser Woche prompt auch diesmal wieder: mehr Busspuren.

Bürgerliste dafür, FPÖ skeptisch

Zumindest Bürgermeister Schaden kann sich das vorstellen. Und auch die grüne Bürgerliste ist dafür. Von einem lang überfälligen Vorrang für den Öffentlichen Verkehr spricht Gemeinderat Bernhard Carl (Bürgerliste), wenn der O-Bus nur schneller würde, wären auch mehr Salzburger zum Umstieg bereit.

Nicht ganz so euphorisch sieht das die FPÖ. Der freiheitliche Gemeinderat Andreas Reindl erwartet durch mehr Busspuren sogar mehr Stau als weniger und der O-Bus sei insgesamt so unattraktiv, dass es schon mehr bräuchte als ein paar zusätzliche Busspuren. Takt, Netz und Preise zum Beispiel bräuchten viel eher Reformen, um den Bus wieder attraktiver zu machen, glaubt Reindl.

Busspur

ORF

Die jetzige Busspur in der Münchner Bundesstraße

ÖVP: Keine neuen Schikanen für Autofahrer

Die Volkspartei wiederum will Busspuren nicht grundsätzlich verteufeln. Man müsse das im Einzelfall prüfen, sagt ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs. Es dürfe jedenfalls keine neuen Schikanen für Autofahrer geben, wie etwa Fahrbahnhaltestellen.

Und auch die NEOS lehnen zusätzliche Busspuren nicht grundsätzlich ab. Mit mehr Busspuren würde es zwar mehr Staus geben, ist auch Verkehrssprecher Lukas Rößlhuber überzeugt, der Straßenraum sei aber begrenzt und im Zweifel müsse eben dem öffentlichen Verkehr Vorrang gegeben werden.

Keine Freude mit dem Busspuren-Thema haben die Autofahrer-Klubs: der ÖAMTC erwartet ebenfalls mehr Stau durch zusätzliche Busspuren, außerdem könne die Stadt das Problem allein ohnehin nicht lösen. Da vor allem die Pendler den Stau verursachen, bräuchte es eine Gesamtlösung gemeinsam mit dem Umland.

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