Resort Gastein: Bürgermeister weiter skeptisch

Im Konflikt um möglicherweise illegale Zweitwohnsitze in Bad Gastein (Pongau) haben sich Donnerstagvormittag der holländische Projektbetreiber und der Bad Gasteiner Bürgermeister getroffen. Der bleibt weiter skeptisch.

Er schließe eine missbräuchliche Nutzung seiner Appartements als Zweitwohnungen vertraglich aus, sagte Betreiber Eddy Smoorenburg am Donnerstag dem Bad Gasteiner Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP). Seine Gesellschaft werde nach den Appartements in den nächsten zwei bis drei Jahren das noch fehlende Hotelgebäude errichten.

Steinbauer zeigte sich mit dem Gespräch zufrieden, will aber nun konkrete Taten der Betreiber sehen, bevor die Gemeinde den noch ausstehenden Teilen des Projektes grünes Licht gibt.

Was bisher geschah

Im Ortsteil Bad Bruck entstehen derzeit sechs Appartementhäuser. Nachdem diese im Internet zum Verkauf angeboten wurden, befürchtete Steinbauer neue illegale Zweitwohnsitze für reiche Ausländer. In einer ersten Stellungnahme versicherte die holländische Gesellschaft, die Appartements rein touristisch nutzen zu wollen.

Steinbauer forderte beim Treffen am Mittwoch eine schriftliche Garantie. „Es gibt im gesamten Bundesland viele Beispiele, wie Eigentumsanlagen als Hotelbetriebe vermietet werden und dann die Hintertür für eine allfällige Zweitwohnung offen steht“, sagte Steinbauer.

Gemeinde fordert Einsicht in Kaufverträge

Die Gemeinde will nun von den Projektbetreibern auch Einsicht in Kaufverträge und Verträge mit der zukünftigen Hotelbetreibergesellschaft: „Wenn diese Verträge für uns nachvollziehbar sind, dann haben wir kein Problem. Aber bis jetzt ist das nicht sichergestellt“, so der Bürgermeister.

Das Resort Gastein sei als reiner Hotelbetrieb gedacht, der sich Großteils aus dem Verkauf der Appartements finanziere und den Käufern keinesfalls eine Nutzung für Zweitwohnsitze erlaube. Das versicherte Eddy Smoorenburg von der Resort Bad Gastein GMBH vor einigen Tagen in ORF Radio Salzburg.

Besonders System laut Juristen legal

Das Vermietungsmodell setzt sich vor allem in Salzburger Tourismusgemeinden durch: Eine oft ausländische Gesellschaft plant Urlaubsanlagen (mit Hotelbau und auch ohne), verkauft die Appartements noch während des Baus und finanziert dadurch die ganze Anlage.

Der neue Eigentümer erwirbt durch den Kauf einer Wohnung einen Anteil am Hotel. Ihm werden dadurch hohe Renditen und ein Ferienappartement für zumindest fünf Wochen im Jahr versprochen. Die restliche Zeit sollen solche Wohneinheiten an andere Urlauber vermietet werden. Auf diese Art beschreibt auch die holländische Resort-Gastein-Gesellschaft ihr Hotelprojekt im Bad Gasteiner Ortsteil Bad Bruck. Juristen bezeichnen dieses System als legal.

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