Kirchgasser peilt Gold bei Ski-WM an

Zwar hat Michaela Kirchgasser aus Filzmoos (Pongau) derzeit noch Verletzungsprobleme in der Vorbereitung auf die neue Skisaison. Dennoch peilt sie hohe Ziele an: Sie will bei der Ski-WM in St. Moritz Kombinationsgold holen.

In knapp einem Monat beginnt in Sölden der Ski-Weltcup. Und Michaela Kirchgasser hat einen Trainingsrückstand: Eine kleine Unachtsamkeit beim Balancieren auf der Slackline stellte im August ihr Saisonvorbereitungsprogramm gehörig auf den Kopf. Nach dem ersten Skitag musste die Filzmooserin mit einem eingezwickten Meniskus unters Messer. Danach gab es eine dreiwöchige Trainingspause statt des geplanten Trainingslagers in Chile.

Nun brennt die 31-Jährige auf das Comeback auf Schnee: „Alle anderen haben über einen Monat Schneetage in den Beinen. Ich habe genau einen Schneetag. Aber jetzt freue ich mich, wenn ich nach meinem kurzen Boxenstopp wieder anfangen kann. Ich werde am Sonntag wieder probieren, anzufangen und schauen, dass alles funktioniert. Dann zählen die Schneetage.“ Besonders bitter: In Chile hätte Kirchgasser beim Training mit der Abfahrtsgruppe den Grundstein für eine erfolgreiche WM-Saison legen wollen.

Michaela Kirchgasser beim Slalom

APA/Georg Hochmuth

Michaela Kirchgasser will im Februar WM-Kombigold holen

Einzel-Gold bei „wahrscheinlich letzter WM“

Der große Traum und das große Saisonziel für Michaela Kirchgasser ist der Kombinationsbewerb im Februar bei der Ski-WM in St. Moritz: „Ich habe für mich das Ziel WM-Gold in der Kombination gesetzt. Ich habe ein WM-Gold zu Haus - im Team. Das waren sehr schöne Emotionen und Erfahrungen. Zudem habe ich eine Einzel-Silbermedaille und eine Einzel-Bronzemedaille. Ob es für mich nach St. Moritz noch eine WM gibt, weiß ich noch nicht. Das wäre doch schön, bei der letzten WM, die man vielleicht hat, mit Gold aufzuhören. Das ist das große Ziel.“

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Michaela Kirchgasser im Interview mit ORF-Salzburg-Redakteur Thomas Gonaus

„Voll motiviert“ für 16. Weltcupsaison

Noch ist der Gedanke ans Karriereende aber noch ein schönes Stück entfernt - obwohl die Frohnatur aus Filzmoos mittlerweile schon vor ihrer 16. Weltcupsaison steht. Mit den jungen Wilden will es Michaela Kirchgasser auch im nächsten Winter aufnehmen: „Was sich am meisten in den letzten 15 Jahren verändert hat, das bin ich selber. Ich bin reifer geworden, auf was es im Sportleben und im normalen Leben ankommt. Ich habe Rückschläge gehabt, habe mich herausgekämpft, habe schöne Erlebnisse und Erfolge gehabt - und weiß einfach, dass nichts selbstverständlich ist. Ich fahre gerne Ski, bin voll motiviert und bin mit so einer Lebensfreude dran, dass das nur gutgehen kann.“

Mit Ruhe und Erfahrung wird Kirchgasser daher auch ihre aktuelle Verletzung auskurieren und einen Start beim Weltcup-Auftakt nicht um jeden Preis erzwingen. Der erste Riesentorlauf des Jahres steigt am 22. Oktober in Sölden.