Cityjump: Tschechischer „Flieger“ siegt

Der Tscheche Jan Kudlicka war Samstagabend großer Star beim Meeting der Stabhochspringer in der Salzburger Altstadt. Der Vize-Europameister war Favorit beim dritten Salzburger Cityjump, wurde der Rolle gerecht und siegte mit 5,74 Metern.

Rund 3.000 Zuschauer feierten den Supersportler bei seinem letzten Saisonauftritt. Mit Platz vier in Rio und der Silbermedaille bei der Europameisterschaft darf sich Jan Kudlicka über eine strahlende Saison freuen.

In Salzburg legte er Samstag noch einen Zahn zu und scheiterte knapp am tschechischen Rekord: „Die Salzburger Altstadt ist ein unglaublicher Platz für Stabhochsprung, das Wetter ist gut. Und auch die Zuschauer pushen dich richtig. Der Anlauf ist für mich ein wenig kürzer als gewohnt, aber es war ein richtig guter Abschluss mit viel Motivation für die nächste Saison."

Norweger auch hoch unterwegs

Auch der Norweger Eirik Dolve ist einer der Gewinner des Abends. Mit 5,50 Metern kam er nahe an eine seine persönliche Bestmarke heran und wurde Zweiter hinter dem souveränen Kudlicka: „Das war mein letzter Wettkampf in diesem Jahr. Und ich glaube, der siebente oder achte Sprung über 5,50. Ich bin richtig zufrieden mit dem Tag und der ganzen Saison.“

Junges Team der Deutschen begeistert

Österreichs Leichtathleten glänzten beim dritten Salzburger Cityjump durch Abwesenheit. Einige blicken neidvoll auf die internationale Konkurrenz - vor allem auf das junge Team der Deutschen. Es zeigte am Samstag im Schatten von Jan Kudlicka hoffnungsvolle Leistungen, wie Tom Konrad als Fünfter: „Salzburg ist toll. Ich mag das ungemein. Wir waren heute Morgen nochmal oben auf der Burg, mit den ganzen Menschen hier und dieser Kulisse. Das hat man nicht so oft.“

„Einzigartige Atmosphäre“

Lamin Krubally aus Deutschland wurde Zehnter in Salzburg: „Wenn man mal reingekommen ist und mehrere Meetings gemacht hat, dann macht das richtig Spaß. Im Stadion sind vielleicht nur 200 Zuschauer maximal. Hier mit 2.000 oder 3.000 Leuten, die anfeuern, da macht das natürlich richtig und immens Spaß.“

Franzose im letzten Jahr mit 5,93

Kudlicka versuchte sich nach festgestandenem Sieg noch - erfolglos - am tschechischen Rekord von 5,84 Metern. Bei den bisherigen beiden Auflagen hatte 2013 der Däne Rasmus Jörgensen mit 5,50 m und im Vorjahr der französische Hallen-Weltrekordler Renaud Lavillenie mit 5,93 Metern gewonnen.

Das Konzept des Cityjumps weckt Begeisterung nicht nur bei den Profis. Erstmals erhält hier der Nachwuchs seine Chancen, die große Bühne der Salzburger Altstadt zu nützen.

Großer Andrang bei Kindertraining

Die ganz jungen Talente zeigen, was nach drei Tagen Schnuppertraining möglich ist, wie Veranstalterin Karin Walkner erzählt: „Wir haben seit 2013 konstant Zulauf in den Kindertrainings. Viele Eltern sind draufgekommen, dass Leichtathletik in Salzburg angeboten wird. Im Herbst beginnen wir wieder mit dem Nachwuchstraining. Es gibt schon sehr viele Anfragen.“

Bleibt zu hoffen, dass Österreichs Sportler im kommenden Jahr 2017 wieder dabei sind. Es könnte dann irgendwann der 25 Jahre alte Rekord von Hermann Fehringer der Vergangenheit angehören.

Link:

• Salzburger Cityjump 2016