Gemeindebund will mehr Bürgermeisterinnen

Der Gemeindebund will die Zahl der Bürgermeisterinnen im Land Salzburg in den nächsten fünf Jahren verdreifachen - auf zwölf. Denn derzeit ist Salzburg mit nur vier Ortschefinnen österreichweit das Schlusslicht.

46 Bürgermeisterinnen auf einem Fleck - das gibt es zurzeit in Salzburg nur, weil das österreichweite Bürgermeisterinnentreffen im Pinzgau stattfindet. Mit nur vier Bürgermeisterinnen bei 119 Gemeinden ist Salzburg nach wie vor österreichisches Schlusslicht. Zwei der vier Amtsträgerinnen sind Sonja Ottenbacher (ÖVP) aus Stuhlfelden (Pinzgau) und Gabriella Gehmacher-Leitner (Liste Krüger) aus Anif (Flachgau). Ottenbacher ist schon seit zwölf Jahren im Amt, Gehmacher-Leitner ist erst seit gut einem Jahr Bürgermeisterin.

Sonja Ottenbacher (links) und Gabriella Gehmacher-Leitner im Gespräch

ORF

Sonja Ottenbacher (links) und Gabriella Gehmacher-Leitner sind zwei der vier Bürgermeisterinnen im Land

Fehlende soziale Absicherung als Hürde

Die größte Hürde, warum nicht mehr Frauen Bürgermeisterin werden, sei derzeit die fehlende sozialen Absicherungen, sagt Ottenbacher: „Dabei geht es hauptsächlich darum, dass wer meistens seinen Grundberuf aufgibt - und dann geht’s um die Frage: Was mache ich, wenn ich dieses Amt nicht mehr ausübe?“

„Bürgermeister fallen in das Politikerschema - das heißt, sie haben weitgehend keine Abfertigung“, weiß Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer (ÖVP). „Wenn das Bürgermeisteramt ein Hauptberuf ist, muss man natürlich auch darüber nachdenken.“ Auch eine Möglichkeit zu einer Karenz gebe es nach der derzeitigen rechtlichen Situation für Bürgermeister nicht, ergänzt Mödlhammer: „Es wäre hier eine bundesweit einheitliche Regelung wünschenswert.“

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Salzburger ist Bürgermeisterinnen-Schlusslicht

Das Land Salzburg ist bei der Zahl der Bürgermeisterinnen österreich weit hinten. Der Gemeindebund will das ändern.

Kein Problem mit männlichen Amtskollegen

Mit ihren männlichen Amtskollegen haben die Stuhlfeldener und die Anifer Ortschefin hingegen kein Problem: „Die Begegnung, die ich mit ihnen habe, sind sehr positiv“, sagt Gehmacher-Leitner. „Ich glaube, es macht für sie keinen Unterschied. Es geht einfach um die Kompetenz. Und da fühle ich mich sehr akzeptiert.“

„Am Anfang wird man vielleicht schon ein bisschen kritisch beäugt - wie verhält sie sich, wie spricht sie, wie geht sie’s an, wie ist die Durchsetzung?“, erzählt dagegen Ottenbacher. „Aber das hat nicht lange gedauert. Und inzwischen ist das - glaube ich - in der Region schon fast eine Selbstverständlichkeit.“ Gemeindebundpräsident Mödlhammer will jedenfalls die Zahl der Bürgermeisterinnen in Salzburg in den kommenden fünf Jahren von vier auf zwölf steigern.

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