Aufschwung in Hallein

In Hallein hörten manche vor wenigen Jahren noch die wirtschaftlichen Totenglocken läuten. Heute präsentiert sich die Tennengauer Bezirkshauptstadt als aufblühende Klein-Metropole: mit mehr Geschäften und Einwohner-Zuzug.

Noch vor zweieinhalb Jahren standen in der Halleiner Altstadt 20 Geschäfte leer. Jetzt sieht es anders aus: Es gibt mehr Geschäfte und mehr Einwohner. Die zweitgrößte Stadt des Landes etabliert sich für manche Wirtschaftstreibende auch als Alternative zur Stadt Salzburg. So hatte Elfi Stöllner bis vor wenigen Monaten ein Schmuckgeschäft in der Salzburger Getreidegasse. Dort hatte sie aber irgendwann genug von neugierigen Touristen, von den „Schauern“. In ihrem neuen Geschäft im Halleiner Zentrum hat sie jetzt Käufer: „Wirtschaftlich hat es sich sehr wohl rentiert. Ich bin zwar erst ein halbes Jahr da, aber die Umsatzzahlen sind kein Vergleich zu Salzburg.“

Platz mit Autos in der Halleiner Altstadt

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Im Halleiner Stadtzentrum gibt es wieder mehr Geschäfte

„Das ist wirklich ein besonderer Erfolg, dass eine Salzburger Geschäftsfrau ihren Betrieb nach Hallein verlegt“, freut sich Bürgermeister Gerhard Anzengruber (ÖVP). Denn es sind vor allem Klein- und Mittelbetriebe, die Hallein seit 2014 jährlich gut 100 neue Arbeitsplätze zusätzlich verschafften.

Mehr junge Bewohner in der Altstadt

Mit den Arbeitsplätzen kamen auch vor allem junge Bewohner in die Halleiner Altstadt: „Das belebt die Stadt nicht nur tagsüber, sondern auch in den Abendstunden“, sagt Anzengruber. „Das ist wiederum für die Gastronomie sehr gut.“ Und zudem freut sich der Bürgermeister über gute Mundpropaganda für seine Stadt.

„Es werden jetzt sehr viele Häuser hergerichtet“, beobachtet auch der Halleiner Metzgermeister Franz Klappacher. „Man merkt auch, dass der Boom wieder da ist, in die Stadt zu gehen. Es werden jetzt sehr viele Wohnungen wieder belegt. Man hat einen Zuwachs, das Pflänzchen wächst.“

Baustelle in der Halleiner Altstadt

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Nach jahrelangem Hin und Her wird die Altstadt von Hallein zurzeit auch neu gepflastert

Neue Einigkeit bei Vermarktung

Zudem rauften sich in Hallein einst schwer zerstrittene Entscheidungsträger zusammen. Ein neues Stadtmarketing entwickelt Leitbilder und Leitlinien. In der Salinenstadt geht es derzeit auch darum, das vorhandene touristische, kulturelle und wirtschaftliche Potenzial sichtbar zu machen: „Wir haben uns darauf besonnen, was uns wirklich wichtig ist in dieser Stadt - dass sie ein Juwel ist, das man nur aufpolieren muss“, sagt Willi Grundtner vom Tourismusverband Hallein.

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Aufschwung in Hallein

Hallein hatte wirtschaftlich schwierige Jahre. Aber heute ist es ein aufblühende Klein-Metropole, berichtet Karl Kern.

Derzeit verfügt die Stadt Hallein über 145 Einzelhandelsbetriebe. Die Kaufkraft in der Stadt soll in den nächsten 15 Jahren von derzeit 111 Millionen auf 121 Millionen Euro pro Jahr steigen. „Hallein wird eine der Topadressen im Salzburger Land sein“, versprüht Rainer Candido vom Stadtmarketing Hallein Optimismus. „Dieses Juwel ist attraktiv für den Tourismus, für den Gewerbebereich, aber auch für die Bevölkerung.“

Bewohner aus 80 Ländern „eine Chance“

Menschen aus 80 Ländern leben derzeit in Hallein - mit einer großen türkischen Gemeinde. Das sei aber eine Chance, betont Candido: „Ich seh’s positiv, weil es verschiedene Sichtweisen und kulturelle Verknüpfungen gibt. Das gehört zusammengeführt. Das ist eine große Chance - und die gehört genutzt.“