Bettler halten Verbotszone ein
Seit 25. Mai regelt eine Verordnung des Salzburger Gemeinderates, wo in der Stadt Salzburg nicht mehr gebettelt werden darf. Gegenüber dem „alten“ Bettelverbot wurde die Zone deutlich erweitert.
Stadt Salzburg
Trotzdem nicht aus Altstadt verschwunden
Ganz aus der Altstadt verschwunden sind die Bettler deshalb aber nicht. Sie sitzen nach wie vor an belebten Orten - etwa an der der Ecke Kaigasse-Mozartplatz, am Ende der Kapitelgasse oder beim Durchgang der Hypo-Bank am Residenzplatz. Diese Bettler dürfen allerdings dort sitzen und halten sich an die Verordnung, sagt Caritasdirektor Johannes Dines: „Die Leute wollen keinen Fehler machen. Sie wollen keinen Anstoß erregen, sondern waren sehr interessiert, wo sie jetzt sitzen und betteln dürfen. Das wird von denen auch sehr gut eingehalten.“
Bei einem ORF-Lokalaugenschein Mittwochvormittag waren etwa keine Bettler in Verbotszonen wie auf dem Grünmarkt, in der Hofstallgasse oder in der Getreidegasse zu finden. Auch die Zahlen sprechen gegen ein Problem mit der Durchführung der Verordnung, sagt Dines: „Es hat laut Auskunft der Polizei bis 22. Juli - das war unser letzter Anruf - acht Anzeigen wegen Nichteinhaltung des Bettelverbotes in der erweiterten Zone gegeben, fünf Anzeigen wegen Straßenmusikanten und zwei wegen bettelnder Kinder. Das ist ein ganz geringer Teil der Bettler. In den allermeisten Fällen handelt es sich hier um Personen, die das erste Mal da sind.“ Dass sich die Bettler im generell an die Verbotszone in der Altstadt halten, bestätigt auch Polizeisprecher Michael Rausch.
ORF
Mehr Beschwerden wegen bettelnder Kinder
Allerdings: Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sagt, dass es in den letzten Wochen mehr Beschwerden wegen bettelnder Kinder gebe - vor allem beim Salzburger Hauptbahnhof. Die Kinder würden beim Bäcker oder bei Fahrscheinautomaten vorgeschickt, um Passanten anzubetteln. Auch Polizeisprecher Rausch bestätigt diese Tendenz. Konkrete Anzeigezahlen konnte er Mittwochnachmittag aber nicht nennen. Die Betteln mit Kindern ist in Salzburg generell verboten - mit der ausgeweiteten Verbotszone hat das nichts zu tun.
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Bettelverbotszone wird eingehalten
Die Bettler halten sich an die Verbotszone in der Stadt Salzburg. Aus dem Stadtbild verschwunden sind sie aber nicht.
Die Lösung der Bettlerfrage sieht die Caritas nicht im Kleinen: „Hier bräuchte es wirklich eine konzertierte Aktion der EU, um hier langfristig zu Lösungen zu kommen“, sagt Dines. „Aber leider sieht man in diesem Bereich keine großen Anstrengungen.“
Link:
- Bettelverbot hält am Landesverwaltungsgericht (salzburg.ORF.at; 8.7.2016)