Handelsangestelle gegen Sonntagsöffnung

Salzburgs Handelsangestellte sind klar gegen eine generelle Sonntagsöffnung. Laut einer Umfrage der Gewerkschaft der Privatangestellten lehnen 95 Prozent offene Geschäfte am Sonntag ab.

Nur vier Prozent der Salzburger Handelsangestellten sind für eine Sonntagsöffnung aller Handelsgeschäfte. Ein Prozent hat keine Meinung und 95 Prozent sind dagegen. Das ergibt die Umfrage unter 16.000 Betroffenen.

Für die Gewerkschaft ist dies Auftrag, sich zu positionieren und gemeinsam mit der Kirche eine Allianz gegen Sonntagsarbeit fortzuführen. Ein roter Chip für den Einkaufswagen mit der Aufschrift „Sonntags frei“ ist sichtbares Symbol für die „Sonntagsallianz“ von Gewerkschaft und Kirche.

„Nein stärkt Allianz Gewerkschaft - Kirche“

Das klare „Nein“ der Salzburger Handelsangestellten zu einer generellen Sonntagsöffnung habe die Basis für die Zusammenarbeit von Gewerkschaft und Kirche gestärkt, sagt Gerald Forcher von der Gewerkschaft der Privatangestellten.

„Auch in Salzburg hatten wir immer wieder Diskussionen, wo beispielsweise Möbelfirmen ihr Interesse bekundet haben, ihr Geschäft auch am Sonntag offen zu halten“, berichtet Forcher.

Handelsangestellte gegen Sonntagsöffnung

ORF

Die Handelsangestellten sind klar gegen eine Sonntagsöffnung der Geschäfte

„Einkauf wird zum Ersatz für Gottesdienst-Besuch“

Kritik an der Sonntagöffnung übt auch der Koordinator der Initiative "Sonntagsallianz, Heiner Sternemann. „Der Einkauf wird immer mehr zum Ersatz für den Besuch des Gottesdienstes. Und es gibt gerade in der Wirtschaft ganz viele Symbole, die von ihrem Ursprung her religiöse Symbole sind und wo man sagen muss: Das ist doch kopiert. Was früher die Kirchen waren, sind heute die großen Banken. Da gibt es eine Veränderung“, sagt Sternemann.

„Man kann reden - aber im Vorhinein“

60 Prozent jener Beschäftigten, die in Salzburg am Sonntag arbeiten, kommen aus dem Pinzgau und dem Pongau. Den heftigen Streit wegen des am 27. Dezember 2015 geöffneten ADEG-Großmarkts in Altenmarkt hält die Gewerkschaft im Nachhinein für unnötig. Im Zweifelsfall könne man miteinander reden - allerdings im Vorhinein, betont Privatangestellten-Gewerkschafter Gerald Forcher.

„Wir haben schon oft bewiesen, dass wir willens und in der Lage sind, mit dem Sozialpartner gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Ich erinnere nur an die Möglichkeit der Geschäftsöffnung bei der Fußball-Europameisterschaft in Österreich im Jahr 2008 oder auch bei der Rad-Weltmeisterschaft.“ Kirche und Gewerkschaft mögen aus unterschiedlichen Gründen gegen Sonntagsarbeit sein - bei der Sorge um Veränderungen im Familien- und Vereinsleben am Wochenende trifft man sich aber offenbar.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Handelsangestelle gegen Sonntagsöffnung

Salzburgs Handelsangestellte sind klar gegen eine generelle Sonntagsöffnung. Laut einer Umfrage der Gewerkschaft der Privatangestellten lehnen 95 Prozent offene Geschäfte am Sonntag ab.

Links: