Landeswohnbauförderung geht Geld aus

Seit gut einem Jahr gibt es die neue Salzburger Wohnbauförderung. Und sie ist so beliebt, dass das Geld knapp wird. Das Land Salzburg muss deshalb auf die Bremse steigen - und könnte die Zuschüsse pro Förderwerber senken.

In den nächsten zwei Wochen soll die Wohnbauabteilung des Landes einen Plan ausarbeiten, wie es weitergeht. Denkbar sind zwei Wege: Das Land kann entweder den Geldstrom für die Wohnbauförderung erhöhen - was die Landesregierung ausschließt - oder das vorhandene Geld auf mehr Menschen aufteilen und die Zuschüsse pro Förderwerber senken. Darauf wird es vermutlich hinauslaufen.

Baustelle eines Einfamilienhauses (Einfamilienwohnhaus)

ORF

Durchschnittlich 46.000 Euro gibt es pro Einfamilienhaus geschenkt

Hohe Zuschüsse locken Häuslbauer

Der Andrang sei vor allem bei den Ansuchen um eine Förderung von Einfamilienhäusern gigantisch und übersteige die Erwartungen um ein Vielfaches, heißt es aus der zuständigen Abteilung. Denn für Einfamilienhäuser gab es viele Jahre lang bei der Wohnbauförderung nicht viel zu holen. Seit knapp einem Jahr ist das anders: Eine junge Familie mit zwei Kindern kann jetzt zu viel geschenktem Geld vom Land kommen. Denn da fast alle Förderwerber energieeffizient bauen und so Zusatzpunkte bekommen, sind 54.000 Euro Zuschuss für eine Familie keine Seltenheit.

Die durchschnittliche Förderung beträgt derzeit 46.000 Euro pro Ansuchen. Dass damit die Kosten für das Land steigen, ist kein Wunder. Wegen der großzügigen Regelung ist die Zahl der Ansuchen auf Einfamilienhaus-Förderung explodiert: von 22 im Jahr 2014 auf aktuell 850. Jetzt wurde die Notbremse gezogen. Derzeit werden keine neuen Anträge angenommen.

„Ansuchen, die im Haus sind, werden bearbeitet“

Für die bereits eingelangten Ansuchen ist eigentlich kein Geld da - denn dann müsste das Budget verdoppelt werden. Dennoch würden sie nach den derzeit noch geltenden Regeln abgearbeitet, versicherte Wohnbaulandesrat Hans Mayr (SBG) gegenüber dem ORF: „Das ist die klare Meinung der Regierung. Alle Anträge, die im Haus sind, werden so entsprechend bearbeitet werden.“

Hans Mayr

ORF

Wer bereits ein Ansuchen gestellt hat, bekomme das Geld ausbezahlt, sagt Mayr. Woher die Mittel kommen sollen, ist unklar

Für künftige Ansuchen wird es dann aber wohl anders aussehen. Mayr gibt sich hier zurückhaltend: „Ich habe die Lösung jetzt nicht parat, aber ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung finden werden. Aber wenn jetzt jemand 46.000 Euro Zuschuss bekommt und nachher 42.000 Euro, dann ist die Förderung immer noch sehr attraktiv.“

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Wohnbauförderung geht das Geld aus

Der neuen Salzburger Wohnbauförderung geht das Geld aus: Um alle Ansuchen positiv zu erledigen, müsste das Budget verdoppelt werden.

Zu wenig Geld auch bei Wohnbeihilfe

Etliche Millionen fehlen auch bei der Wohnbeihilfe. Hier stieg die Zahl der Ansuchen in nur einem Jahr um 50 Prozent. 20 Millionen Euro müssen heuer dafür ausgegeben werden, maximal 17 sind budgetiert.

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