Salzburg AG: Schitter als Chef bestätigt

Leonhard Schitter ist von der Salzburg AG am Dienstag als Vorstandssprecher für weitere fünf Jahre bestätigt worden. In einer Sitzung sprachen sich zwölf der 15 Aufsichtsräte für eine Verlängerung seines Vertrages aus. Schitter hat große Pläne.

Leonhard Schitter

Salzburg AG

Schitter

Zwei Personen stimmten dagegen, ein Mitglied enthielt sich der Stimme. Als Herausforderungen für die Zukunft nennt Schitter die Energiewende und die Digitalisierung der Energieversorgung und anderer Bereiche des Alltags.

„Kundenbedürfnisse ändern sich“

„Wir arbeiten seit Jahresbeginn an der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens. Welche Geschäftsfelder sichern wir ab, in welche Bereiche gehen wir neu hinein, wie bleiben wir schlank und schnell?“, sagt Schitter. Neue dezentrale Erzeugungs- und Speicherstrukturen wie Photovoltaikanlagen oder Speicherbatterien würden die Salzburg AG vor neue Herausforderungen stellen: „Zum anderen verändern sich die Kundenbedürfnisse. Der Austausch auf dem digitalen Weg wird immer wichtiger.“

Künftig mehr Komplettangebote: „Smarthome“

Man werde sich in Zukunft von traditionellen Geschäftsmodellen verabschieden müssen und verstärkt in Komplettangebote gehen. Kunden würden etwa vom Energie-Check über ihre Anschlüsse für Strom, Wasser, Gas und Telekommunikation bis hin zur Mobilität ein Kombi-Paket angeboten bekommen, so der Manager: „Und wir werden weiter in die Automatisierung gehen. Ins Smarthome, wo sich Geräte oder der Verbrauch über Apps steuern lassen.“ Zugleich will das Unternehmen stärker auf den Bereich Mobilität und hier besonders auf die Elektromobilität setzen.

Debatte um eingechränkten Busverkehr

Schitter verteidigt auch die von Fahrgastinitiativen scharf kritisierte Ausdünnung des Sommerfahrplans bei den Bussen in der Stadt Salzburg. Bei mehreren von der Salzburg AG betriebenen Linien wird zwischen Juli und September der Takt von 10 auf 15 Minuten verlängert. „Wir haben in den Schulferien um circa 35 Prozent weniger Fahrgäste, außerdem steigen im Sommer mehr Salzburger auf das Rad um“, sagt Schitter dazu. Die touristischen Obuslinien vom Flughafen oder den Park-und-Ride-Parkplätzen würden weiter im gewohnten Takt fahren.

„Öffi-Nahverkehr attraktiver machen“

Schitters Vorstandskollege Horst Ebner erklärt, dass die Tarife des Öffentlichen Verkehrs in der Stadt Salzburg deutlich unter dem Österreichschnitt liegen. Einzig beim Kauf eines Tickets beim Lenker im Bus - der Fahrschein kostet hier mit 2,60 Euro um rund 50 Prozent mehr als im Vorverkauf - sei Salzburg teurer. Die Salzburg AG arbeitet derzeit auch an Maßnahmen, um den Öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten, um mehr Fahrgäste in die Busse zu bekommen. Neben Musterkorridoren, eigenen Busspuren und der Elektrifizierung einer neuen Linie, laufe gerade ein Projekt zum Ticketverkauf über Smartphone.