Niedriger Milchpreis: EU-Intervention gefordert

Angesichts der niedrigen Milchpreise für die Bauern brauche es wieder eine Form der politischen Intervention am Milchmarkt - sinnvollerweise auf EU-Ebene. Das sagt Salzburgs Agrarlandesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Die Milchpreis-Krise steht am Freitag in Eugendorf (Flachgau) beim Treffen der Agrarreferenten der Bundesländer im Mittelpunkt. Die Bauern bekommen zurzeit 26 Cent für ein Kilo konventionelle Rohmilch und rund 40 Cent für Biomilch. Diese Preise seien zu niedrig, sind sich Bauernvertreter und Politik einig. Als Soforthilfe beschloss die Bundesregierung deshalb vor gut einer Woche Hilfspaket für die Bauern. Dabei ist ein Rabatt der Sozialversicherung zentral, der einem durchschnittlichen Hof bis zu 2.000 Euro bringen soll.

„In Märkte eingreifen“

Aber der Grund für die niedrigen Preise ist der Zusammenhang von Angebot und Nachfrage: Zu viele Kühe stehen in den Ställen, sie geben zu viel Milch - und das macht den Preis kaputt. Früher gab es deshalb eine europaweite künstliche Grenze, die Milchquote. Die ist aber seit März 2015 abgeschafft und wird so auch nicht wieder kommen, sagt Agarlandesrat Schwaiger.

Bei dem Treffen in Salzburg will Schwaiger seine Kollegen aus den anderen Bundesländern aber trotzdem auf zumindest ähnliche Regeln einschwören - „mit einer Intervention, wo man in den Märkten eingreift, wo eine gewisse Expansion so unwirtschaftlich ist, dass es auch die Großen nicht machen können.“ Konkretere Vorschläge, wie eine solche Intervention aussehen könnte, hat der Agrarlandesrat freilich nicht. Zuständig dafür wäre zudem die Europäische Union, so Schwaiger. Nichts anderes mache Sinn, weil ja auch der Milchmarkt europäisch funktioniert. Eine rasche Lösung der Preiskrise ist für den Landesrat nicht in Sicht - zumindest in den nächsten sechs Monaten.

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